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Gasheizung erneuern: Kosten, Tipps & Alternativen

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Homepage Ratgeber Haushalt Gasheizung erneuern austauschen
Artikel veröffentlicht am 12.02.2024
Lesezeit: 5 Minuten
Neue Heizung? Klingt gut. Wir sagen Ihnen, wann es wirklich sinnvoll ist, Ihre alte Gasheizung zu ersetzen, was Sie beim Austausch beachten müssen und wie Sie Kosten sparen können.

Sie lief und lief und lief. Je kälter es draußen war, desto behaglicher war es drinnen durch sie. Nun ist sie alt, reparaturanfällig oder verbraucht zu viel Energie und der Heizungsmonteur kommt öfter vorbei als manche Freunde. Wenn eine Gasheizung in die Jahre gekommen und problemloses Heizen nicht mehr möglich ist, wird es spätestens in der nächsten Heizperiode zu Hause ungemütlich. Zeit für eine neue Lösung.

Wann sollten Sie eine Gasheizung austauschen?

Bei der Frage, wann der richtige Zeitpunkt ist, um eine mit Gas betriebene Heizung zu erneuern oder zu ersetzen, sind einige Kriterien zu beachten: Alter. Wirtschaftlichkeit. Gesetzliche Vorschriften. Ist das Heizsystem zum Beispiel älter als 15 oder 20 Jahre, ist es in der Regel nicht mehr zeitgemäß.

Oft ist die Funktionalität beim Heizen eingeschränkt. Die Leistung hat deutlich nachgelassen. Der Verbrauch von Gas ist gestiegen. Die Heizungsanlage verbraucht mehr Energie und ist merklich störanfälliger. Immer wieder müssen Sie den Kunden-Service bemühen. Die Reparaturen häufen sich. Möglicherweise muss der Heizungstechniker nur den Brenner, die Pumpe, das Abgasrohr oder den Wärmetauscher austauschen und nicht gleich die komplette Heizung.

Irgendwann aber lohnen sich teure Reparaturen nicht mehr. Dann steigt das Risiko für einen spontanen Ausfall. Bei älteren Gasheizungen sollten Sie daher am besten bei einer jährlichen Inspektion von einer Fachfrau oder einem Fachmann prüfen lassen, inwieweit Reparaturen noch wirtschaftlich sinnvoll sind oder ob das Erneuern bzw. Ersetzen der Heizung nötig ist.

Möglicherweise gibt es auch eine Pflicht zur Modernisierung. So schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG), vor, dass grundsätzlich Öl- und Gasbrennwertkessel erneuert werden müssen, die 4 bis 400 kW Heizleistung haben, keine Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik besitzen und älter als 30 Jahre sind.

Was ist beim Austausch der Gasheizung zu beachten?

Neu gegen alt? Wer seine Gasheizung austauscht, sollte einige Details beachten. Das neue Heizungsgesetz, dass ab dem 1. Januar 2024 in Kraft getreten ist, fordert eine verpflichtende Beratung durch eine(n) Energieberater/in oder eine(n) Installateur/in, wenn man den Einbau einer Heizungsanlage mit flüssigem oder gasförmigem Brennstoff in Erwägung zieht.

Weiterhin kann es sein, dass die neue effiziente Heiztechnik im Haus anders dimensioniert sein muss. Andernfalls ist die Heizleistung der neuen Anlage unter Umständen zu groß. Außerdem muss beim Umstieg auf Brennwerttechnik in der Regel die bestehende Abgasführung angepasst werden. Auch ein hydraulischer Abgleich gehört dazu. 

U. J. Alexander/Shutterstock.com

Detailaufnahme neue Gasheizung

U. J. Alexander/Shutterstock.com

Detailaufnahme neue Gasheizung

Die Technik macht alle paar Jahre große Fortschritte. Ein Heizungstausch spart deshalb viel Energie ein.

Alternativen zur bestehenden Heizung

Vor- und Nachteile beim Austausch der Gasheizung

Doch könnte man nicht statt der alten Gasheizung eine andere Technologie nutzen? Steht fest, dass die alte mit Gas betriebene Anlage ausgetauscht werden muss, stellt sich auch die Frage, ob Sie grundsätzlich bei Erdgas oder Flüssiggas bleiben wollen, um Räume zu heizen und Warmwasser zu erzeugen – oder zu anderen Energien mit anderer Heiztechnik wechseln wollen.

Die Alternativen zur Gasheizung kurz umrissen: Eine Ölheizung – seit 2024 nur noch in Kombination mit Solarthermie oder Wärmepumpe – wäre bei einem Wechsel wegen des höheren Schadstoff-Ausstoßes eine eher fragwürdige Wahl. Auf eine Wärmepumpe umzusteigen, könnte hingegen aufwändig sein: Erd- und Grundwasser-Wärmepumpen kommen samt Erschließungs- und Genehmigungskosten auf bis zu 30.000 Euro, Luft-Wärmepumpen sind ab 15.000 Euro zu haben. Zudem eignen sie sich besonders in einem Altbau-Haus oft nicht, weil Sie dafür idealerweise eine Fußbodenheizung benötigen und das nachträgliche Verlegen immens teuer ist. Die Investition in eine moderne, mit Flüssiggas betriebene Gasbrennwerttherme ist da (auch ohne Förderung) meist günstiger. Um die neue Anforderungen der GEG-Novelle zu erfüllen, kann man auf eine anteilige Mischung mit dem regenerativen Bio-Flüssiggas setzen. 

Attraktiv könnte auch sein, die Gasheizung beim Austausch gleich zu einer Gas-Hybridheizung zu machen. Diese kombiniert eine Gasbrennwertheizung auf Basis einer Erd- oder Flüssiggas-Heizung mit anderen Energien – einer Solarthermie oder einer Wärmepumpe. Das ist auch in Altbauten möglich und die Heizung verbraucht weniger Gas, hilft Heizkosten zu sparen und produziert weniger CO2. Zu den einzelnen Heizungsarten im Vergleich haben wir eine ausführliche Übersicht erstellt.

Die Erneuerung einer alten Gasheizung hat eigentlich nur einen Nachteil: Sie kostet Geld. Weil eine neue Gasbrennwertheizung allerdings sparsamer im Verbrauch ist, sinken die Heizkosten. Dadurch amortisieren sich die Anschaffungskosten nach und nach. Hinzu kommen weitere Einsparungen, etwa bei Prüfungen und Wartungen, weil die moderne Technik seltener Kontrolltermine erfordert als die Heizwerttechnik. Eine solche Gasbrennwertheizung können Sie mit Erdgas oder Flüssiggas nutzen.

Was kostet es, eine Gasheizung zu erneuern?

Haben Sie vorher nicht mit einer Brennwertheizung geheizt, sind zunächst Umbauarbeiten am Schornstein nötig: Arbeiter ziehen hier ein dünnes Rohr ein, damit die kalten Abgase der neuen Anlage gut abziehen können. Dafür fallen Kosten zwischen 1.000 und 2.000 Euro an. Für neue Gasheizungen gibt es attraktive Komplett-Pakete. Geht es nur um eine Erneuerung, müssen meist nicht alle Komponenten angeschafft, sondern nur einzelne ausgetauscht werden. Das ist natürlich günstiger.

Der größte Posten ist die neue Brennwertheizung – also die Heiztherme – an sich. Hier rechnen SHK-Betriebe (Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik) aktuell inklusive Montage mit Kosten zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Eine Kombination mit erneuerbaren Energien ist teurer. Eine Solaranlage kostet nach Einschätzung der Verbraucherzentralen je nach Größe zwischen 6.000 und 17.000 Euro.

Michael Herdlein/PROGAS

Tank im Garten einer neuen Gasheizung

Michael Herdlein/PROGAS

Tank im Garten einer neuen Gasheizung

Der unterirdische Tank einer Flüssiggasheizung lagert gut versteckt unter der Erdoberfläche.

Einfamilienhaus: Was kostet der Austausch einer Gasheizung?

Die Gesamtkosten für die Erneuerung einer Gasheizung in einem Einfamilienhaus liegen im Schnitt zwischen 6.000 und 12.000 Euro. Darin enthalten ist die Heiztherme inklusive Montage sowie die Arbeiten, die Sie gegebenenfalls an Ihrer Abgasführung vornehmen müssen. So ist es – wie beschrieben – beim erstmaligen Einbau einer Brennwertheizung erforderlich, ein Rohr in Ihren Schornstein einzuziehen. Denn die neue Technik produziert Abgase mit deutlich geringerer Wärme als die alte Heizwertanlage.

 

Maßnahme / Gerät Kosten* 
Gaskessel / Brennwertgerät1.500 bis 10.000 Euro
Gasbrenner mit integrierter Solarthermieab 10.000 Euro
Gastherme 1.000 bis 4.500 Euro 
Warmwasserspeicher 800 bis 1.600 Euro
Abgasleitung 250 bis 1.500 Euro
Gasanschluss** 1.500 bis 3.700 Euro
Installation 450 bis 2.000 Euro
Wartung der Heizungsanlage 80 bis 120 Euro pro Jahr
Überprüfung / Wartung des Schornsteins durch Schornsteinfeger 50 bis 80 Euro pro Jahr

* Die Kosten variieren und sind stark vom Hersteller / Dienstleister sowie weiteren Faktoren vor Ort abhängig.

** entfällt bei der Nutzung von Flüssiggas

Wird der Austausch einer Gasheizung gefördert?

Die Heizungsförderung im Rahmen des BEG (Bundesförderung für Effiziente Gebäude) ist zu 2024 angepasst worden. So können, im Rahmen von Gebäude-Einzelmaßnahmen, auch Fördermittel für moderne, effiziente Heizlösungen beantragt werden, sofern diese mit Erneuerbaren Energien arbeiten. Welche Bedingungen hier gelten und in welcher Höhe Förderungen beantragt werden können, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Profitieren Sie von einer Flüssiggasheizung

Flüssiggas besteht aus Kohlenwasserstoffen und wird als Nebenprodukt bei der Gasförderung und der Raffinierung von Rohöl gewonnen. Es lässt sich so komfortabel nutzen wie Erdgas. Es wird vor allem an Gebäudestandorten genutzt, die nicht an das öffentliche Erdgasnetz angeschlossen sind. Weil Flüssiggas nicht leitungsgebunden ist, kann es von Versorgern wie PROGAS mit einem Tanklastwagen in Deutschland praktisch überall hin geliefert werden. Der Flüssiggas-Behälter kann auf dem Grundstück entweder über der Erde im Garten lagern oder so gut wie unsichtbar unter der Erde liegen. Alles, was von einem unterirdischen Tank zu sehen ist, ist eine Abdeckung, unter der sich die Armaturen des Behälters befinden. Flüssiggas hat einen großen Vorteil gegenüber Erdgas: Der Energiegehalt ist höher.

Wie lange hält eine Flüssiggasheizung im Durchschnitt?

 Viele Hersteller nennen eine Lebensdauer von mindestens 15 Jahren, doch die Heizungen können gut und gerne auch 20 oder sogar 25 Jahre ihre Dienste tun. Wie bei vielen technischen Geräten hängt der Zeitraum von mehreren Faktoren ab – zum Beispiel davon, wie gepflegt die Anlage ist.

Einmal im Jahr sollte ein SHK-Fachbetrieb eine Wartung durchführen. Auch eine Heizung besitzt Verschleißteile, die alle paar Jahre ausgetauscht werden sollten. Die Lebensdauer einer Heizung ist natürlich auch davon abhängig, wie oft und wie intensiv sie arbeiten muss. Unterstützen zum Beispiel Solarthermie oder eine Wärmepumpe die Flüssiggasheizung, so kann das die Lebensdauer deutlich verlängern. Ein weiterer Faktor ist natürlich, regelmäßig den Flüssiggastank zu warten.

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