Gasheizung erneuern: Kosten, Tipps & Alternativen

Lesezeit: 5 Minuten

Neue Heizung? Klingt gut. Kann aber auch ziemlich teuer werden. Wir sagen Ihnen, wann es wirklich sinnvoll ist, Ihre alte Gasheizung zu ersetzen, was Sie beim Austausch beachten müssen und wie Sie die Kosten drücken können.

Sie lief und lief und lief. Je kälter es draußen war, desto behaglicher war es drinnen durch sie. Nun ist sie alt oder schwach oder reparaturanfällig – womöglich alles zusammen, und der Heizungsmonteur kommt öfter vorbei als manche Freunde. Wenn eine Gasheizung in die Jahre gekommen ist und nicht mehr richtig funktioniert, wird es spätestens in der nächsten Heizperiode zu Hause ungemütlich. Zeit für eine Erneuerung.

Wann sollte eine Gasheizung erneuert werden?

Um die Frage zu beantworten, wann der richtige Zeitpunkt ist, um eine Gasheizung zu erneuern oder zu ersetzen, gibt es eine Reihe von Kriterien: Alter. Wirtschaftlichkeit. Gesetzliche Vorschriften. Ist das Heizsystem zum Beispiel älter als 15 oder 20 Jahre, ist es in der Regel nicht mehr zeitgemäß. Oft ist die Funktionalität eingeschränkt. Die Leistung hat deutlich nachgelassen. Der Gasverbrauch ist gestiegen. Die Anlage ist merklich störanfälliger. Die Reparaturen häufen sich. Möglicherweise muss der Heizungstechniker nur den Brenner, die Pumpe, das Abgasrohr oder den Wärmetauscher austauschen und nicht gleich die komplette Heizung. Irgendwann aber lohnen sich teure Reparaturen nicht mehr. Dann steigt das Risiko für einen spontanen Ausfall. Bei älteren Gasheizungen sollten Sie daher am besten bei einer jährlichen Inspektion von einer Fachfrau oder einem Fachmann prüfen lassen, inwieweit Reparaturen noch wirtschaftlich sinnvoll sind oder ob das Erneuern oder Ersetzen der Heizung nötig ist. Möglicherweise gibt es auch eine Pflicht zur Modernisierung. So schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass grundsätzlich Öl- und Gasbrennwertkessel erneuert werden müssen, die 4 bis 400 kW Heizleistung haben, keine Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik besitzen und älter als 30 Jahre sind.

Was ist beim Austausch der Gasheizung zu beachten?

Neu gegen alt? Wer seine Gasheizung austauscht, sollte einige Details beachten. Zum Beispiel, dass die effiziente Heiztechnik anders dimensioniert sein muss. Andernfalls ist die Heizleistung der neuen Anlage unter Umständen zu groß. Außerdem muss beim Umstieg auf Brennwerttechnik in der Regel die bestehende Abgasführung angepasst werden. Auch ein hydraulischer Abgleich gehört dazu.

 

Detailaufnahme neue Gasheizung

Die Technik macht alle paar Jahre große Fortschritte. Ein Heizungstausch spart deshalb viel Energie ein.

 

Alternativen zur bestehenden Heizung – Vor- und Nachteile beim Erneuern der Gasheizung

Doch könnte man nicht die alte Gasheizung mit einer anderen Technologie ersetzen? Steht fest, dass die alte Gasheizung ausgetauscht werden muss, stellt sich auch die Frage, ob Sie grundsätzlich bei Erdas oder Flüssiggas bleiben wollen, um Räume zu beheizen und Warmwasser zu erzeugen – oder zu einem anderen Energieträger mit anderer Heiztechnik wechseln wollen. Öl wäre dabei wegen des höheren Schadstoffausstoßes eine eher fragwürdige Wahl. Auf eine Wärmepumpe umzusteigen, könnte aufwändig sein: Im Altbau eignet sie sich oft nicht, weil Sie dafür idealerweise eine Fußbodenheizung benötigen und das nachträgliche Verlegen immens teuer ist. Besser ist es, die Gasheizung beim Austausch gleich zu einer Gas-Hybridheizung zu machen. Diese kombiniert eine Gasbrennwertheizung auf Basis einer Erd- oder Flüssiggasheizung mit Solarthermie, einer Wärmepumpe oder einer Holzheizung. Das funktioniert auch in Altbauten und die Heizung verbraucht weniger Gas, spart Heizkosten und produziert weniger CO2.

Die Erneuerung einer alten Gasheizung hat eigentlich nur einen Nachteil: Sie kostet Geld. Weil eine neue Gasbrennwertheizung allerdings sparsamer im Verbrauch ist, sinken die Heizkosten. Dadurch amortisieren sich die Anschaffungskosten nach und nach. Hinzu kommen weitere Einsparungen, etwa bei Prüfungen und Wartungen, weil die moderne Technik seltener Kontrolltermine erfordert als die Heizwerttechnik. Eine solche Gasbrennwertheizung kann mit Erdgas oder Flüssiggas betrieben werden.

Was kostet es eine Gasheizung zu erneuern?

Haben Sie vorher nicht mit einer Brennwertheizung geheizt, sind zunächst Umbauarbeiten am Schornstein nötig: Arbeiter ziehen hier ein dünnes Rohr ein, damit die kalten Abgase der neuen Anlage gut abziehen können. Dafür fallen Kosten zwischen 1.000 und 2.000 Euro an. Der größte Posten ist natürlich die neue Brennwertheizung – also die Heiztherme – an sich. Hier rechnen SHK-Betriebe aktuell inklusive Montage mit Kosten zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Eine Kombination mit erneuerbaren Energien ist teurer. Eine Solaranlage kostet nach Einschätzung der Verbraucherzentralen je nach Größe zwischen 6.000 und 17.000 Euro.

 

Tank im Garten einer neuen Gasheizung

Der unterirdische Tank einer Flüssiggasheizung lagert gut versteckt unter der Erdoberfläche.


Gasheizung erneuern: Kosten Einfamilienhaus

Die Gesamtkosten für die Erneuerung einer Gasheizung in einem Einfamilienhaus liegen im Schnitt zwischen 6.000 und 12.000 Euro. Darin enthalten ist die Heiztherme inklusive Montage sowie die Arbeiten, die Sie gegebenenfalls an Ihrer Abgasführung vornehmen müssen. So ist es wie gesagt beim erstmaligen Einbau einer Brennwertheizung erforderlich, ein Rohr in Ihren Schornstein einzuziehen. Denn die neue Technik produziert deutlich kühlere Abgase als die alte Heizwertanlage.

Profitieren Sie von einer Flüssiggasheizung

Flüssiggas besteht aus Kohlenwasserstoffen und wird als Nebenprodukt bei der Gasförderung und der Raffinierung von Rohöl gewonnen. Es lässt sich so komfortabel nutzen wie Erdgas. Es wird vor allem an Gebäudestandorten genutzt, die nicht an das öffentliche Erdgasnetz angeschlossen sind. Weil Flüssiggas nicht leitungsgebunden ist, kann es von Versorgern wie PROGAS mit einem Tanklastwagen in Deutschland praktisch überall hin geliefert werden. Der Flüssiggas-Behälter kann auf dem Grundstück entweder über der Erde im Garten lagern oder so gut wie unsichtbar unter der Erde liegen. Alles, was von einem unterirdischen Tank zu sehen ist, ist eine Abdeckung, unter der sich die Armaturen des Behälters befinden. Flüssiggas hat einen großen Vorteil gegenüber Erdgas: Der Energiegehalt ist höher.

Starke Kooperationen

Einige Flüssiggasanbieter bieten gemeinsam mit Herstellern attraktive Komplettpakete für eine besonders umweltschonende und energiesparende Wärme- und Warmwasserversorgung an - wie zum Beispiel Viessmann und PROGAS: Zu attraktiven Konditionen können Kunden hier eine komplette Heizungslösung mit Rundum-Service erhalten.

Wie lange hält eine Flüssiggasheizung im Durchschnitt?

Viele Hersteller nennen eine Lebensdauer von mindestens 15 Jahren, doch eine Heizung kann gut und gerne auch 20 oder sogar 25 Jahre ihre Dienste tun. Wie bei vielen technischen Geräten hängt der Zeitraum von mehreren Faktoren ab. Zum Beispiel davon, wie gepflegt die Anlage ist. Einmal im Jahr sollte ein SHK-Fachbetrieb eine Wartung durchführen. Auch eine Heizung besitzt Verschleißteile, die alle paar Jahre ausgetauscht werden sollten. Die Lebensdauer einer Heizung ist natürlich auch davon abhängig, wie oft und wie intensiv sie arbeiten muss. Unterstützen zum Beispiel Solarthermie oder eine Wärmepumpe die Flüssiggasheizung, so kann das die Lebensdauer deutlich verlängern.

Warten Sie nicht länger – jetzt unverbindlich beraten lassen!

Raus mit der alten Gasheizung und hin zu einer modernen Flüssiggaslösung? Wenden Sie sich einfach an unsere Experten.

 

Stand der Preise: Januar 2023
Artikel veröffentlicht am: 06.01.2023
Fotos: Evtushkova Olga/Palatinate Stock/Shutterstock.com, Michael Herdlein

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