Was ist Flüssiggas?

Lesezeit: 4 Minuten

Flüssiggas – ein Gas mit besonderen Fähigkeiten. Eigentlich ist es eine Mischung. Denn es besteht aus Propan, Butan und anderen Gasen. Sie alle haben etwas gemeinsam: Schon bei geringem Druck gehen sie in den flüssigen Aggregatzustand über.

Flüssiggas – oder Propan? Im Alltag wird das Gas, das in Gasflaschen oder großen Tanks lagert, oft als Propangas bezeichnet und damit nach seinem Hauptbestandteil benannt. Denn in unseren Breiten besteht Flüssiggas tatsächlich überwiegend aus Propangas.

Flüssiggas besitzt besondere chemische Eigenschaften: Unter normalen Bedingungen liegt es in einem gasförmigen Aggregatzustand vor. Doch schon bei Raumtemperaturen wird es bei einem niedrigen Druck von einem bis acht Bar über Atmosphärendruck flüssig. Gleichzeitig sinkt sein Volumen um das 260-fache.  Das heißt zum Beispiel, dass 1.000 Liter Gas auf rund vier Liter Flüssiggas zusammenschrumpfen. So lässt sich Flüssiggas in Druckbehältern problemlos transportieren und bequem beim Kunden lagern. Erst wenn dieser es nutzt, wird es wieder gasförmig. Dann beeindruckt es mit einem hohen Wirkungsgrad – aus einer kleinen Menge Flüssiggas entsteht viel Energie.

Definition von Flüssiggas

Flüssiggas besteht hauptsächlich aus Propan (C3H8) und Butan (C4H10).  Je nachdem, wo Flüssiggas zum Einsatz kommt, sind ihm Propan und Butan in unterschiedlichen Anteilen beigefügt. Butan ist eher in südlichen Gefilden anzutreffen – sein Siedepunkt liegt bei -0,5 Grad Celsius. Darunter liegt es auch unter Normaldruck flüssig vor, würde im mitteleuropäischen Winter also nicht mehr gasförmig werden. Deshalb setzt man hierzulande auf Propan – sein Siedepunkt liegt bei -42 Grad Celsius, es wird also auch bei strengem Frost gasförmig.

Nur die Gasmischung aus Propan, Butan und anderen Gasen aus der Gruppe der Kohlenwasserstoffe bezeichnet man per Definition als Flüssiggas mit der englischen Abkürzung LPG für Liquefied Petroleum Gas, „verflüssigtes Gas aus Öl“. Zwar kann auch Erdgas (Methan) verflüssigt werden, aber es heißt dann LNG (Abkürzung für Liquefied Natural Gas, „verflüssigtes natürliches Gas“). Wird dieses komprimiert gelagert, nennt man es CNG (Abkürzung für Compressed Natural Gas, „komprimiertes natürliches Gas“).

Unterschied zwischen Flüssiggas und Erdgas

Im Gegensatz zu Flüssiggas lässt sich Erdgas nur mit hohem Aufwand in eine flüssige Form bringen. Es besteht nämlich überwiegend aus Methan (CH4). Dies verflüssigt sich erst, wenn ein Druck von etwa 200 Bar vorliegt oder Temperaturen von unter minus 160 Grad herrschen. Aus diesem Grund kommt Erdgas hauptsächlich gasförmig und per Leitung zum Kunden. Flüssiggas steht dagegen – in Tanks oder Metallflaschen – völlig unabhängig von einem Gasnetz bereit. Es gefährdet weder Boden noch Grundwasser und darf sogar in Wasser- und Naturschutzgebieten verwendet werden. Erfahren Sie mehr zum Unterschied zwischen Erdgas und Flüssiggas.

 

Bohrinseln für Flüssiggas

60 Prozent des Flüssiggases auf dem Weltmarkt stammen direkt aus der Förderung, zum Beispiel von Bohrinseln.

Herkunft und Produktion von Flüssiggas

Lange Zeit galt Flüssiggas lediglich als Begleitgas bei der Förderung und Verarbeitung von Erdöl und Erdgas. Oft wurde es einfach nur abgefackelt. Heute dagegen ist es ein wichtiger Energieträger. Vom Flüssiggas auf dem Weltmarkt stammen 60 Prozent direkt aus der Förderung. Die anderen 40 Prozent fallen in der Raffinerie an, wenn Erdöl etwa zu Diesel und Heizöl aufbereitet wird. Hierfür wird das Öl erhitzt und im Prozess des Crackings in seine Bestandteile aufgespalten. Während schwere Stoffe wie Diesel und Heizöl nach unten sinken, steigt das leichte Flüssiggas nach oben. Es wird über Rohre abgeleitet und gereinigt. Danach bringen es Tankschiffe, Bahnkesselwagen und Straßentankwagen von der Raffinerie über den Händler zum Endverbraucher. Das meiste Flüssiggas auf dem deutschen Markt stammt übrigens aus deutschen Raffinerien. Nur etwa ein Fünftel kommt aus dem Nordseeraum. Erfahren Sie mehr zur Herstellung von Flüssiggas.

Sicherheitsbestimmungen für Flüssiggas

Flüssiggas ist ein brennbares Material. Deshalb gelten einige Sicherheitsaspekte für die Lagerung von Flüssiggas.

Verwendungszwecke von Flüssiggas

Flüssiggas hat viel Energie – und steckt voller Einsatzmöglichkeiten: Insgesamt sind viele hundert Anwendungen bekannt. Überwiegend wird es jedoch zum Heizen und Kochen genutzt, vor allem in ländlichen Gegenden ohne Gasnetz. In Kombination mit einem Blockheizkraftwerk erzeugt es neben Wärme sogar Strom.  Und gut verpackt in Flaschen heizt es Gasgrills, wärmt Wohnwagen, treibt Autos an und Heißluftballons in die Höhe.  

Aber es gibt nicht nur Flüssiggas für Haushalte. Eine große Rolle spielt der komfortable Energieträger auch als Flüssiggas für Unternehmen. Zum Beispiel zum Heizen von Hallen, Ställen oder Baustellen. Oder zum Trocknen von Getreide oder Baustoffen. Flüssiggas liefert außerdem Prozessenergie – etwa zum Schweißen oder zum Schmelzen von Glas.   

Selbst als Treibmittel für Spraydosen kommt es in Frage, aber auch als Kältemittel für Kühlschränke und Klimaanlagen. Und sogar beim Joggen ist Flüssiggas dabei: Die chemische Industrie nutzt es als Ausgangsstoff für Produkte wie Laufschuhe und Sportbekleidung.

Noch Fragen zu Flüssiggas? Lassen Sie sich vom Profi beraten

Sie interessieren sich für einen oberirdischen Flüssiggastank? Dann fragen Sie jetzt ein unverbindliches Angebot an. Kontaktieren Sie dazu gerne Ihren Fachberater vor Ort.

 

Artikel veröffentlicht am: 02.05.2022
Fotos: PROGAS, Øyvind Hagen/Statoil

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