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Erdgas vs. Flüssiggas: Was ist der Unterschied?

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Homepage Ratgeber Wissen Unterschied Erdgas und Flüssiggas
Artikel veröffentlicht am 20.12.2023
Lesezeit: 3 Minuten
Sie tragen beide „Gas“ im Namen und sind als Heizmittel beliebt. Wie also unterscheiden sich Erdgas und Flüssiggas voneinander? Wir klären auf.

Über die Hälfte der deutschen Haushalte heizt mit Erdgas oder Flüssiggas. Beide Brennstoffe stammen aus dem tiefen Inneren unserer Erde. Und beide eignen sich zum Heizen, zum Kochen und zur Warmwasseraufbereitung. Kein Wunder also, dass Verbraucher und auch Medienvertreter die Begriffe mitunter verwechseln – und beide Energieträger „in einen Topf werfen“. Trotz der augenscheinlichen Gemeinsamkeiten unterscheiden sich Erdgas und Flüssiggas jedoch grundlegend voneinander. Hätten Sie's gewusst?

CH4 vs. C3H8

CH was? Hinter der chemischen Summenformel CH4 verbirgt sich Methan. Das ist nicht nur das Gas, das Kühe auspupsen, sondern auch die Hauptkomponente von Erdgas. Daneben sind im Erdgas aber auch Propan (C3H8) und Butan (C4H10) enthalten. Diese Kohlenwasserstoffe lagern sich in dem Rohstoff gesondert ab und fallen bei dessen Förderung immer als Nebenprodukt an. Und sie sind gemeint, wenn von Flüssiggas oder LPG (Liquefied Petroleum Gas) die Rede ist. Auch in Erdöl kommen Propan und Butan übrigens vor. Früher wurden diese Begleitgase der Erdgas- und Erdölförderung einfach in die Atmosphäre geblasen oder verbrannt. Doch inzwischen ist längst klar: Sie sind äußert nützlich.

Flüssiggas vs. Flüssigerdgas

Oft ist in den Medien von Flüssiggas die Rede, wenn eigentlich etwas anderes gemeint ist – und zwar LNG. Hinter der Abkürzung verbirgt sich der Begriff „Liquified Natural Gas“, zu Deutsch „verflüssigtes Erdgas“. Es ist also das oben erwähnte Methan mit der Summenformel CH4. Erdgas-Förderländer auf der ganzen Welt verflüssigen ihr Gas, so dass es sich per Schiff in großen Mengen in weit entfernte Staaten exportieren lässt. LNG kommt beispielsweise aus den Vereinigten Staaten oder den arabischen Ländern nach Europa. Das Flüssiggas auf dem deutschen Markt kommt unabhängig von Pipelines zu uns und stammt überwiegend aus Europa, entweder von Bohrinseln oder aus Raffinerien. Heiz- und Brennwert bieten eine gute Vergleichsmöglichkeit zwischen verschiedenen zum Heizen genutzten Energien. Dabei wird deutlich: In einem Kubikmeter Flüssiggas ist mehr Energie enthalten als in der gleichen Menge anderer Energieträger. Nutzen Sie unseren Flüssiggas-Rechner und vergleichen Sie selbst.

200 Bar vs. sechs Bar

Das Besondere an Flüssiggas: Es geht bei Raumtemperatur bereits unter leicht erhöhtem Druck von sechs oder acht bar in den flüssigen Aggregatzustand über. Dabei verliert es an Volumen und lässt sich so besonders gut transportieren und lagern – zum Beispiel in Tanks oder Flaschen. Zum Vergleich: Erdgas verflüssigt sich erst bei circa 200 Bar. Oder bei extrem niedrigen Temperaturen, wie sie beispielsweise auf dem Saturnmond Titan herrschen. Dort gibt es sogar Seen aus Methan. Auf der Erde ist es jedoch vergleichsweise aufwändig, Erdgas zu verflüssigen. Wer Brennwert und Volumen von Flüssiggas im Verhältnis zu Erdgas ganz genau wissen, will kann das im Flüssiggas-Rechner umrechnen lassen.

Jens Nieth/PROGAS

Mit Tanklastwagen kommt Flüssiggas bis in die entlegensten Regionen.

Jens Nieth/PROGAS

Mit Tanklastwagen kommt Flüssiggas bis in die entlegensten Regionen.

Mit Tanklastwagen wie diesem kommt Flüssiggas bis in die entlegensten Regionen.

Verteilernetz vs. Lieferdienst

Der Weg zum Kunden führt bei Erdgas meist über Pipelines, von dort in Speicheranlagen und schließlich in die städtischen Verteilernetze. Was aus der Leitung kommt, ist also Erdgas (LNG). Zumindest seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – zuvor handelte es sich um Stadtgas. Im Unterschied zu Erdgas entstand Stadtgas durch Kohlevergasung und war ein Gasgemisch aus Wasserstoff, Methan, Stickstoff und Kohlenmonoxid. Weil das Einatmen zu einer Kohlenmonoxidvergiftung führte, wurde es abgeschafft.

Flüssiggas erreicht die Haushalte dagegen nicht über Leitungen. Fällt es schon an der Bohrinsel an, legt es den ersten Teil seiner Reise oft per Schiff zurück. An Land transportieren Züge und Tanklastwagen den verflüssigten Brennstoff. Letztere liefern den Rohstoff aus dem Lager eines Flüssiggasversorgers direkt bis an die Haustür des Verbrauchers – praktisch! 

Abhängigkeit vs. Autonomie

Was ist besser Flüssiggas oder Erdgas? Abgeschnitten vom Versorgungsnetz? Gerade in ländlichen Regionen fehlt Häusern oftmals die entscheidende Verbindung. Und ein nachträglicher Anschluss ist sehr teuer – sogar dann, wenn die nächste Erdgasleitung nur eine Straße entfernt liegt. Wie gut, dass es für solche Fälle Flüssiggas gibt: Per Tanklastwagen kommt dieser Brennstoff bis in die abgelegensten Gebiete. Die Investition in eine lange Leitung können Sie sich also sparen. 

Nah vs. Fern

Deutschland war beim Erdgas lange von Russland abhängig. Durch den Stopp der Gasimporte aus Russland kommt es nun vornehmlich aus den USA und Katar. Flüssiggas stammt aus deutschen Raffinerien und dem Nordseeraum.

Leitung vs. Tank

Erdgas strömt direkt aus der Leitung, Flüssiggas kommt aus dem Tank. Doch keine Sorge: Anders als etwa bei Öltanks geht Ihnen trotzdem kein wertvoller Platz im Keller verloren. Denn Flüssiggas-Behälter stehen einfach draußen im Garten oder verschwinden dezent in der Erde – so bleibt drinnen mehr Raum für andere Dinge. Übrigens: Nachschub für den Tank liefern bundesweit agierende Versorger wie PROGAS schnell und zuverlässig, egal, wo Sie wohnen. Dafür sorgen das gut ausgebaute Logistiknetz und die über ganz Deutschland verteilten Flüssiggas-Lager.

Mobilität - Der Unterschied von CNG und LPG

So richtig Gas geben! Die Redensart bezieht sich zwar ursprünglich auf die Funktion des Vergasers, passt aber viel besser zu den Gas-Antriebssystemen CNG und LPG. Der Unterschied von Autogas und Erdgas liegt auch hier in den zugrundeliegenden Gasen. Autogas – LPG (Liquid Petroleum Gas) besteht zum Hauptteil aus Propan und Butan, wogegen Erdgas – CNG (Compressed Natural Gas) aus Methan besteht. Während dem CNG-Antrieb keine Zukunft mehr vorhergesagt wird, nimmt die Verbreitung des LPG-Antrieb in Deutschland zu. Im Unterschied zu CNG verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt einen Anstieg der Zulassungen für LNG-Antriebe zwischen 2018 und 2022 um mehr als das Dreifache. Das könnte besonders an den niedrigeren Kosten im Vergleich zum Benziner liegen und an dem gut ausgebauten Tankstellennetz. Neuwagen-Modelle sind bei einzelnen Modellen erhältlich, aber auch eine Umrüstung auf LPG lässt sich bereits mit geringen Mitteln machen. Alles was Sie über LPG Autogas wissen müssen, finden Sie auch hier. Verflüssigtes Erdgas – LNG (Liquified Natural Gas) hingegen findet nur bei Nutzfahrzeugen (z.B. bei Lkw) Verwendung. 

Gastherme vs. Gaskessel

Der Unterschied von Gastherme und Gaskessel ist minimal. Beide Begriffe sind eher umgangssprachlich. Die Gasbrennwerttherme verfügt im Gegensatz zum Gasheizkessel lediglich über keinen Warmwasserspeicher sondern wird in Kombination mit einem Durchlauferhitzer eingesetzt. Für Warmwasser sorgen sie beide und das sogar recht unkompliziert sowohl mit Erdgas als auch mit Flüssiggas. Ein Vergleich von Erdgas- zu Flüssiggas-Heizungen ist also nicht nötig. Es können identische Heizsysteme genutzt werden, es müssen meist lediglich ein paar Einstellungen vorgenommen werden.

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