Primärenergie
Definition:
Was heißt das?
iStock.com/AlexRaths
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Was ist Primärenergie?
Primärenergie bezeichnet die in natürlichen Ressourcen enthaltene Energie, bevor sie durch technische Prozesse weiterverarbeitet und in transportierbare sowie nutzbare Formen umgewandelt ist. Dazu gehören fossile Brennstoffe wie Öl, Kohle und Erdgas, aber auch erneuerbare Energien wie Sonnenlicht, Wind und Wasserkraft. Diese ursprüngliche Form der Energie ist also direkt in der Natur verfügbar und bildet die Grundlage für alle weiteren Energie-Formen. Um unsere Haushalte mit Strom zu versorgen, Gebäude zu heizen und Fahrzeuge bewegen zu können, muss Primärenergie erst weiterverarbeitet werden. Das geschieht, je nach Ursprungsenergie, in industriellen/technischen Anlagen, wie beispielsweise Kraftwerken, Raffinerien oder Photovoltaik-Anlagen. Was sich schließlich am heimischen Zähler ablesen lässt, wird als Endenergie bezeichnet.
PROGAS
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Für die Umwandlung von Primärenergie in Sekundärenergie muss immer bestehende Energie eingesetzt werden.
Von Rohöl zu Treibstoff – ein Beispiel
Die Bedeutung von Primärenergie für den Alltag
Die Wahl der Primärenergie spielt eine wichtige Rolle für Haushalte und Unternehmen in verschiedenen Punkten:
Primärenergie ist zu einem wichtigen Begriff bei den Themen Energie-Effizienz und Klimawandel geworden. Da die Bundesregierung zahlreiche Vorgaben auf den Weg gebracht hat, um die Energiewende zu bewältigen, sollten Sie einige Fachbegriffe und Zusammenhänge kennen, die in Ihrem Alltag von Bedeutung sind:
Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen – so lautet das Ziel der Bundesregierung. Ein entscheidendes Puzzle-Teil dafür ist der Gebäudesektor: 40 Prozent des gesamten Primärenergie-Verbrauchs fallen dort an. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG), auch als Heizungsgesetz bekannt, bildet die Grundlage, um den Energieverbrauch in Gebäuden zu reduzieren (weitere Infos in diesem Artikel – https://progas.de/fluessiggas-ratgeber/haushalt/gebaeudeenergiegesetz). Es gibt Orientierung und regelt aktuelle Fragen. Beispielsweise sind dort wichtige Informationen zum Primärenergiefaktor (Anker) festgehalten.
Ebenfalls von Bedeutung ist die DIN-Normenreihe DIN V 18599, die sich mit der Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung in der Energiebilanz befasst.
Primärenergiefaktor (PEF)
Primärenergie (wie sie in der Natur vorkommt) und Endenergie (wie sie beim Verbrauchenden ankommt) unterscheiden sich in ihrem Energiegehalt – und dieses Verhältnis ist wiederum von Energieträger zu Energieträger unterschiedlich. Der Primärenergiefaktor (PEF oder PE-Faktor) gibt an, welche Menge an Primärenergie aufzuwenden ist, um eine bestimmte Menge an Endenergie zu erhalten, und sorgt damit für eine bessere Vergleichbarkeit hinsichtlich der Umwandlungsverluste.
Neben der Bedeutung für den (Gebäude-)Energieausweis kann der PEF-Wert auch bei der Beantragung von Fördermitteln oder beim Zugang zu staatlichen Subventionen für energetische Sanierungen eine Rolle spielen.
Ein Beispiel: Wenn 2,5 kWh Primärenergie nötig sind, um 1 kWh Strom (Endenergie) zu erzeugen, dann beträgt der Primärenergiefaktor 2,5.
Ein niedriger PEF-Wert bedeutet, dass ein Energieträger effizienter ist, weil weniger Primärenergie benötigt wird, um eine Einheit Endenergie bereitzustellen. Dies kann für Verbraucher, die an energieeffizienten Lösungen interessiert sind, entscheidend sein, insbesondere im Hinblick auf Kosten, Umweltschutz und nachhaltiges Bauen oder Renovieren.
Erneuerbare Energien – Sonne, Wind, Wasser oder auch biogenes Flüssiggas – erhalten grundsätzlich einen Primärenergiefaktor von Null, nicht erneuerbare Anteile (Erdöl, Erdgas, Kohle etc.) werden mit dem Faktor 1 berechnet. Die Energiemenge, die bei Gewinnung, Aufbereitung, Umwandlung, Transport und Verteilung des jeweils eingesetzten Energieträgers genutzt wird oder verloren geht wird zusätzlich auf den Faktor berechnet. So erhält Braunkohle beispielsweise einen Faktor von 1,2.
Jahres-Primärenergiebedarf (PEV)
Bei der Vermietung oder dem Verkauf von Immobilien ist der Energieausweis ein wichtiges Dokument, das Informationen über den Energiebedarf des Gebäudes enthält, einschließlich des Jahres-Primärenergiebedarfs (PEV). Der PEV gibt Auskunft darüber, wie viel Primärenergie pro Jahr für Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung und Kühlung anfällt.
Betriebs- und Energiekosten: Ein niedrigerer PEV bedeutet, dass weniger Energie benötigt wird, um den gleichen Bedarf zu decken. So können Betriebskosten geringer ausfallen, was für Verbraucher von wirtschaftlichem Interesse ist.
Warum sollten wir auf Primärenergiequellen achten?
Primärenergie ist das Ausgangsmaterial, aus dem sich alles Weitere ableitet. Daher ist sie von großer, zum Teil strategischer/politischer Bedeutung. Gewinnt eine Nation weniger Primärenergie als sie verbraucht, so muss sie die Differenz durch Importe decken, ist also von anderen Märkten und Nationen abhängig. So sorgte beispielsweise der Ukraine-Krieg für einen Versorgungsengpass und eine Preissteigerung bei Erdgas. Da Flüssiggas auf dem deutschen Markt überwiegend aus Europa stammt, war die Versorgungssicherheit hier nicht betroffen. Es lohnt sich also, die Herkunft der Energieträger zu berücksichtigen.
Auch im Bezug auf die Energiewende ist die Quelle für unsere Primärenergie von großer Bedeutung: So treibt die Bundesregierung den Einsatz von erneuerbaren Energien voran, um die Freisetzung von CO2 zu reduzieren.
In Deutschland ist das bereits erkennbar: Seit 1990 ist der Einsatz der fossilen Primärenergieträger – bei den meisten Energieträgern – zurückgegangen. Währenddessen hat der Anteil erneuerbarer Energien zugenommen und ist nach rund 30 Jahren etwa 15-mal so groß wie zuvor (siehe Abb.).
Primärenergieverbrauch: Diese Rolle spielt Energie-Effizienz
Seit Beginn der 1990er-Jahre ist der Primärenergieverbrauch in Deutschland rückläufig (siehe Abb.). Wir verbrauchen also immer weniger der in der Natur zur Verfügung stehenden Energie. Dies spricht dafür, dass wir uns auf effiziente und nachhaltige Quellen konzentrieren. Gleichzeitig haben wir auch die Umwandlung, den Transport und die Verteilung sowie nicht zuletzt unseren End-Verbrauch durch energie-effiziente Geräte und Maschinen optimiert.
Das Ziel der Bundesregierung lautet nun, den PEV erheblich zu reduzieren. Die zwei zentralen Säulen bei der Umsetzung bestehen aus dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energiequellen sowie einer weiteren Steigerung der Energie-Effizienz.
Technologien und Prozesse, die Energieverluste minimieren, sind entscheidend, um die Ressourcen effizient zu nutzen und die Kosten zu senken. Auch die Verbrauchenden sind hier gefragt, indem sie sich beispielsweise für eine effiziente Energie-Versorgung entscheiden, energieeffiziente Geräte und Maschinen nutzen sowie Gebäude energieeffizient (um)bauen.
5 Tipps für den effizienten Umgang mit Primärenergie
1. Erneuerbare Energien nutzen
Wer bei seiner Energieversorgung auf erneuerbare Energien setzt, fährt zukünftig besser. Auch biogenes Flüssiggas ist eine zukunftsweisende Alternative. Als erneuerbare Energie ist es ressourcenschonend und spart gegenüber konventionellem Flüssiggas noch einmal bis zu 90 Prozent an CO2-Emissionen ein. Das kann auch gut für den eigenen Geldbeutel sein: Denn Bio-LPG ermöglicht den Einsatz einer einzigen Heizlösung, wodurch die Investitionskosten niedrig gehalten werden. Zudem kann für Bio-Flüssiggas die CO2-Abgabe entfallen und so je nach Mischanteil die persönlichen CO2-Kosten senken.
2. Energieeffizient heizen
Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Eine modernisierte Heizung verbraucht in der Regel deutlich weniger Energie als ein „altes Schätzchen“. Der Wirkungsgrad erhöht sich – die Heizung macht aus weniger mehr.
Für betriebliche Gebäude-Komplexe kann auch ein (Flüssiggas-)BHKW interessant sein, da es Kraft-Wärme-Kopplung nutzt und Wirkungsgrade von bis zu 90 Prozent erzielt.
3. Gebäude dämmen
Wo eine Wärmedämmung des Gebäudes infrage kommt, sollte diese vorgenommen werden. Durch eine gute Isolierung reduziert sich der Energieeinsatz und der Heizbedarf stark.
4. Energieeffiziente Geräte verwenden
Bei den Haushaltsgeräten beziehungsweise den Maschinen im Betrieb sollten Sie unbedingt auf eine hohe Energieeffizienzklasse achten, um den Verbrauch zu minimieren. Auch kleine Schritte wie eine energiesparende Beleuchtung helfen.
5. Bewusst verbrauchen
Energie sollte möglichst nur dann fließen, wenn sie gebraucht wird. Kleinere Maßnahmen, wie die Steuerung von Licht durch Bewegungsmelder oder das Ausschalten von Geräten anstatt eines Standby-Modus, können einen Unterschied machen.
Flüssiggas bietet Unabhängigkeit und Energieversorgungssicherheit
Als Energieträger mit hohem Heiz- und Brennwert gilt Flüssiggas als äußerst effizient. In Kombination mit moderner Gasbrennwerttechnik kann der Einsatz von Primärenergie somit geringgehalten werden. Das Flüssiggas auf dem deutschen Markt kommt unabhängig von Pipelines zu uns und stammt überwiegend aus Europa, wodurch die Energieversorgung relativ krisenfest ist. Durch den geringen Kohlenstoff-Anteil werden bei der Verbrennung im Vergleich zu anderen Energieträgern weniger CO2-Emissionen freigesetzt – zu Heizöl sind dies ca. 15 Prozent weniger. Weitere Vorteile von Flüssiggas finden Sie hier im Überblick.
Wer auf Bio-Flüssiggas, als erneuerbare Energie-Variante setzt, erfüllt die 65-Prozent-Anforderung des GEG und spart im Vergleich zu herkömmlichem Flüssiggas bis zu 90 Prozent CO2-Emissionen ein. Es ermöglicht nachhaltiges Heizen und Kochen auch ohne den Einsatz zusätzlicher Technologien wie Solarthermieanlagen oder Wärmepumpen.
Gerne stehen wir Ihnen zur Seite, wenn es um die effiziente Nutzung von Primärenergie geht. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.
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