Hitzewellen, Starkregen und immer mehr Dürren – die Folgen des Klimawandels sind auch hierzulande spürbar. Nicht erst seit den Fridays-for-Future-Protesten ist klar: Wir müssen mehr tun, um die Erderwärmung zu bremsen. Ein wichtiger Baustein dafür ist unser Energieverbrauch. Denn fossile Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas oder Kohle verursachen CO2-Emissionen.
Der Ausstoß dieses klimaschädlichen Treibhausgases soll bis 2030 um mehr als die Hälfte im Vergleich zu 1990 sinken. So sieht es das Klimaschutzpaket vor, das die Bundesregierung Ende 2019 verabschiedet hat. Um dies zu erreichen, hat sie jüngst eine sogenannte CO2-Bepreisung eingeführt: Sie soll dazu anregen, klimafreundlichere Energieformen und Produkte zu wählen – ob bei der Mobilität oder beim Heizen. Was aber kommt damit konkret auf Verbraucher zu?
Was ist die CO2-Steuer?
Der CO2-Preis wird den Verbrauch von fossilen Heiz- und Kraftstoffen teurer machen. Denn Unternehmen, die solche Brennstoffe in Verkehr bringen, müssen dafür Emissionszertifikate kaufen und geben diese Kosten an die Endverbraucher weiter. Wer klimaschädliche Energieträger nutzt, muss also tiefer in die Tasche greifen.
Doch obwohl die neue Abgabe in der Öffentlichkeit oft als CO2-Steuer diskutiert wird, ist dieser Begriff irreführend. Der Grund: Der Staat gibt einen Großteil der Einnahmen direkt an die Bürger zurück. So sollen zum Beispiel finanzielle Entlastungen im Zusammenhang mit der EEG-Umlage, dem Wohngeld oder der Pendlerpauschale für Ausgleich sorgen. Dazu kommen Fördermittel, etwa für energetische Gebäudesanierungen. Ähnlich handhaben es übrigens auch viele andere Länder, die bereits eine Abgabe eingeführt haben. Dazu zählen in Europa unter anderem Dänemark, Schweden und Frankreich.
Wie hoch ist die CO₂-Steuer?
In Zukunft soll sich der Preis der CO2-Zertifikate am Markt bilden. Damit sich Wirtschaft und Verbraucher schrittweise auf das neue System einstellen können, gelten für eine Einführungsphase bis 2025 jedoch zunächst festgelegte CO2-Preise.
Los geht es in 2021 mit 25 Euro pro Tonne CO2. In den folgenden Jahren steigt der Preis für die klimaschädlichen Emissionen sukzessive an, 2025 wird er bei 55 Euro pro Tonne CO2 liegen. Danach soll sich der Preis über Auktionen bilden – für das Jahr 2026 ist hierfür ein gesetzlicher Preisrahmen von 55 bis 65 Euro vorgegeben. Die Zahl der zur Verfügung stehenden Zertifikate wird dabei entsprechend der Klimaziele begrenzt.
Welche Mehrkosten dies in unserem Alltag bedeutet, hängt von unserem Verbrauch und weiteren Faktoren ab. Das Berliner Mercator-Institut hat dies einmal berechnet: Für eine vierköpfige Familie in der Stadt kommen die Experten bei einem CO2-Preis von 60 Euro pro Tonne auf eine Belastung von 477 Euro im Jahr – an die Abgabe gekoppelte finanzielle Entlastungen allerdings noch nicht eingerechnet.
Für welche Brennstoffe gilt die CO₂-Steuer?
Grundsätzlich gilt: Die CO2-Steuer betrifft die Bereiche Verkehr und Wärme und schlägt somit sowohl beim Tanken als auch beim Heizen zu buche. Mit der Abgabe belegt sind sämtliche fossile Heiz- und Kraftstoffe: von Benzin und Diesel über Heizöl bis hin zu Erdgas. Doch unter diesen Brennstoffen gibt es durchaus preisliche Unterschiede. Die Kosten hängen davon ab, wie viele CO2-Emissionen der einzelne Stoff verursacht – so wird zum Beispiel für Heizöl ein höherer CO2-Preis fällig als für die gleiche Menge Flüssiggas.