Zentralheizung oder Etagenheizung – Die richtige Flüssiggasheizung für Sie

Lesezeit: 4 Minuten

Mit Flüssiggas betrieben werden können sowohl Zentralheizungen wie auch Etagenheizungen. Die Entscheidung hängt hier in der Regel vom Gebäudetyp und der damit verbundenen Nutzungsabsicht ab.

 

Was ist eine Zentralheizung? Wie funktioniert eine Zentralheizung mit Flüssiggas?

Eine Zentralheizung ist ein Heizsystem, das von einem zentralen Wärmeerzeuger aus durch ein Rohrsystem alle Heizkörper im gesamten Haus und in allen Etagen versorgt. Die Hitze kommt von einem Heizkessel, der durch das jeweilige Energiemedium – Flüssiggas, Öl oder Pellets – befeuert wird. Dabei wird das im Wärmeerzeuger erhitzte Wasser durch die Rohre geführt, um die Wärme zu verteilen. Die Heizkörper werden per Regler mit dem warmen Wasser gespeist und strahlen die Wärme in den Raum. Das „verbrauchte“, abgekühlte Wasser wird wieder in den Erzeuger zurückgeführt, um erneut erhitzt zu werden. Durch die wechselnden Temperaturen entstehen ständig schwankende Druckverhältnisse in den Rohren, weswegen bei modernen Heizungssystemen ein sogenanntes Membranausdehnungsgefäß gesetzlich vorgeschrieben ist.

Zentralheizungen lassen sich auch mit zusätzlichen Wärmequellen verbinden, zum Beispiel mit einer Solaranlage oder einem Kaminofen – dann spricht man von einer Hybridheizung.

Der Standort einer Zentralheizung muss nicht ausschließlich im Keller liegen. So gibt es auch Gasheizungen, die sich in Hauswirtschaftsräumen im Erdgeschoss oder unter dem Dach befinden – in letzterem Fall ist gegebenenfalls noch nicht einmal ein Schornstein nötig. Eine Gaszentralheizung auf dem Dachboden lässt sich zudem wunderbar mit der Solaranlage verbinden.

 

Was kostet eine Gaszentralheizung?

Das hängt immer auch von Größe und Typ des Hauses ab. Für die Gasbrennwertheizung inklusive Montage sollten Sie etwa für ein typisches Einfamilienhaus Kosten von 5.000 bis 10.000 Euro (inklusive Montage) einplanen. Der gegebenenfalls nötige Umbau des Schornsteins schlägt mit etwa 1.000 bis 2.000 Euro zu Buche.

 

Was ist eine Gasetagenheizung?

Im Gegensatz zu einer Zentralheizung, bei der – wie der Name schon sagt – zentral aus einem Wärmeerzeuger Hitze in alle Etagen fließen lässt, versorgt eine Etagenheizung eine einzelne Etage oder Wohneinheit, zum Beispiel in einem Haus mit mehreren Wohnungen. Als Energieträger dienen Gas, Strom oder Öl, allerdings arbeiten die meisten Etagenheizungen mit Gas. Bei der Heizung handelt es sich optisch um eine kastenförmige Abdeckung, die an der Wand montiert wird und von dort aus das Wasser erhitzt und dem Heizkreislauf zuführt. Küche oder Bad bieten sich für ihre Installation an, weil von dort aus der Transportweg des Wassers am kürzesten ist und so am wenigsten Wärmeenergie unterwegs verloren geht. Das ist auch ein Vorteil gegenüber einer Zentralheizung, bei der oft lange Transportwege überwunden werden müssen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei einer Etagenheizung jede Wohnung/Etage ihren eigenen Verbrauch exakt abrechnen kann, da pro Einheit eine eigene Heizung installiert wird. Bei einer Zentralheizung dagegen ist nicht immer nachvollziehbar, wer wie viel Energie verbraucht hat, weswegen oft teilpauschale Mischabrechnungen auf die Einheiten verteilt werden. Eine genaue, individuelle Heizkostenabrechnung ist nicht möglich.


Eine junge Frau steht im Wohnbereich vor ihrer Gaszentralheizung und steuert mit ihrem Smartphone die Anlage.


Der Regler für eine Etagenheizung befindet sich oft im Wohnzimmer. Hier ist es den direkten Abnehmern im Gegensatz zur Zentralheizung möglich, die Heizung individuell zu regeln – bei einer Zentralheizung teilen sich alle die Heizeinstellungen.

Nachteilig ist allerdings die Geräuschbelastung einer Etagenheizung. Obwohl moderne Systeme inzwischen weniger Geräusche verursachen, befindet sich die Quelle doch in der eigenen Wohnung und kann für manche Menschen störend wirken. Zudem benötigt die Etagenheizung eben ihren Platz in der Wohnung und „verschwindet“ nicht unsichtbar im Keller.

 

Was kostet eine Gasetagenheizung?

Eine Gasetagenheizung versorgt nur eine Wohnung oder Etage, deshalb benötigen Sie im Vergleich zur Gaszentralheizung fürs ganze Mehrfamilienhaus eine Heiztherme mit meist deutlich geringerer Heizleistung. Im Spektrum 3.000 bis 7.000 Euro siedelt sich die Gasetagenheizung also eher im unteren Bereich an – doch auch hier gilt: Der tatsächliche Preis ist von vielen Faktoren abhängig, etwa der Wohnfläche, der Art der Heizkörper oder der Dämmung des Gebäudes und nur ein Fachhandwerker kann hier eine realistische Einschätzung liefern.

 

Was ist teurer, eine Gaszentralheizung oder eine Gasetagenheizung?

Was das einzelne Gerät betrifft, ist eine Heizung tendenziell günstiger, je kleiner die beheizte Wohnfläche ist. Deshalb ist die einzelne Etagenheizung in der Regel günstiger als eine Zentralheizung. Die Zentralheizung jedoch versorgt das gesamte Gebäude und ist deshalb die wirtschaftlichere Lösung. Sie ist deutlich günstiger als mehrere Etagenheizungen für die einzelnen Wohnungen und verbraucht auch weniger Gas, als wenn in jeder Wohnung Heizkörper und Warmwasser separat erhitzt werden.

Eine Frau hat auf einer Holzwaage Geldmünzen gestapelt und gleicht die andere Seite mit dem Gewicht ihrer Finger aus. 

 

Vorteile und Nachteile von Zentralheizung und Etagenheizung im direkten Vergleich

Welche Heizungsart die richtige ist, hängt davon ab, was Sie für Ansprüche an das System haben. Wir haben Ihnen die Vor- und Nachteile noch einmal übersichtlich zusammengestellt.

 

Zentralheizung

Vorteile: 

Nachteile: 

Platzsparend

Das Heizgerät befindet sich nicht in der Wohnung. 

Ungenauere Kostenabrechnung 

Da eine Heizungsanlage mehrere Wohnungen versorgt, kann nicht hundertprozentig genau abgerechnet werden. Meistens wird der Wärmebedarf durch die entsprechenden Wohneinheiten und der Größe der jeweiligen Einheiten geteilt, was teilweise zu Ungenauigkeiten der jeweiligen Verbräuche führen kann. 

Geräuscharmut 

Da es eine zentrale Heizquelle gibt, die sich im Keller für alle Wohnungen oder Räume befindet, entstehen auch dort die Geräusche, welche der Kessel und eventuelle Pumpen machen können. Die Geräusche sind in der Wohnung oder den Räumen oben nicht wahrnehmbar. 

Auswirkungen bei Ausfall 

Fällt die Zentralheizung aus, haben alle Nutzer keine Heizversorgung mehr, bis die Anlage repariert worden ist. 

Kombination mit erneuerbaren Energien 

Eine Zentralheizung lässt sich wunderbar mit anderen Wärmeerzeugern, wie einer Solaranlage, verbinden. 

Keine individuelle Einstellung möglich  

Da sich alle eine Zentralheizung teilen, können keine individuell gewünschten, vom Konsens abweichenden Einstellungen der Heizanlage gemacht werden. 

Einfache Wartung 

Weil es nur eine Heizungsanlage gibt, muss auch nur eine gewartet werden. 

 

 

 

Gasetagenheizung

Vorteile: Nachteile:

Geringer Energieverlust 

Die Wärme wird direkt dort erzeugt, wo sie gebraucht wird. So geht keine Energie auf dem Weg durch lange Rohre und mehrere Etagen verloren. Das spart auch Heizkosten. 

 Platzbedarf 

Da die Etagenheizung im eigenen Wohnraum installiert wird, benötigt diese Platz und ist auch optisch für manche Menschen störend. 

Genaue Heizkostenabrechnung 

Nur Sie nutzen die Heizungsanlage, also kann auch nur ihr persönlicher Verbrauch abgelesen werden. Sie haben keine Extrakosten, die eventuell durch vielnutzende Nachbarn verursacht werden und in der Hausgemeinschaft per Pauschale geteilt werden müssen. 

Geräuschbelastung 

Es kann sein, dass die Wärmepumpe Geräusche macht, die Sie in Ihrem Zuhause wahrnehmen können. 

Individuelle Einstellungen möglich 

Sie können Ihre Heizungsanlage so einstellen, wie Sie es möchten. Die differenzierenden Heizgewohnheiten anderer Wohnungen verursachen so keine Konflikte – und Sie haben Ihre gewünschte, angenehme Beheizung in Ihren Räumen. 

 

 

Stand der Preise: Februar 2024
Artikel veröffentlicht am: 24.03.2023

Foto: ah_fotobox/iStock.com; demaerre/iStock.com; AndreyPopov/iStock.com

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