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Gasströmungswächter (GS): Funktion, Einbau & wichtige Hinweise

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Homepage Ratgeber Wissen Gasströmungswächter
Artikel veröffentlicht am 17.08.2023
Lesezeit: 5 Minuten
Strömt zu viel Gas durch die Leitung, kann es gefährlich werden. Doch ein kleines Bauteil sorgt für Sicherheit: der Gasströmungswächter. Wie er funktioniert, was beim Einbau zu beachten ist, wie hoch die Kosten sind und wie er wieder entriegelt werden kann, erklärt dieser Artikel.

Warum ist ein Gasströmungswächter unerlässlich für Ihre Sicherheit?

Gas kann sich entzünden und explodieren – dieser Gefahr muss man sich bewusst sein. Doch kein Grund zur Sorge: denn moderne Gasanlagen bieten ein zuverlässiges Maß an Sicherheit. Mehrere Bauteile, Regler und Ventile sorgen für einen reibungslosen Ablauf und werden bei Störfällen aktiv. Wenn Werte wie zum Beispiel der Druck oder Volumenstrom zu stark vom Normalen abweichen, verschließen sie beispielsweise automatisch die Leitung, damit kein Gas austritt. Auch der Gasströmungswächter gehört dazu und ist somit für die Sicherheit unerlässlich.

Wie funktioniert ein Gasströmungswächter?

Der Gasströmungswächter ist ein Ventil und ähnelt vom Aufbau einem Rückschlagventil. Wie der Name verrät, überwacht er, wie viel Gas durch die Leitung strömt. Er wird aktiv, wenn der Gasdurchfluss höher ist als der geplante Volumenstrom – einfacher ausgedrückt: wenn zu viel Gas durch die Leitung drängt. Dann ist der Druck vor und hinter dem Ventil nicht mehr identisch und der Gasströmungswächter schließt sich automatisch. So verhindert er, dass zu viel Gas in die Heizungsanlage strömt und dort austritt. Ursache für einen solchen Fall kann zum Beispiel ein Defekt oder Manipulation sein.

©GOK

Hauptabsperreinrichtung mit T(TAE) und Gasströmungswächter

©GOK

Hauptabsperreinrichtung mit T(TAE) und Gasströmungswächter

Was ist der Unterschied zwischen Gasströmungswächter und Gasmangelsicherung?

Wie oben erklärt aktiviert sich der Gasströmungswächter, falls zu viel Gas durch die Leitung strömt. Die Funktion der Gasmangelsicherung lässt sich aus ihrer Bezeichnung ableiten: Dieses Sicherheitsventil schließt sich, wenn zu wenig Gas vorhanden ist – also der Gasdruck abfällt. Beide Ventile reagieren demnach auf Schwankungen, die Anzeichen für einen Missstand in der Leitung sind – und schützen so die Anlage. Bei Druckregelkombinationen vereint ein Bauteil beide Funktionen. 

Ist ein Gasströmungswächter Pflicht?

Ja, in zwei Fällen ist dieses Sicherheitsventil vorgeschrieben: Bei neu installierten Gasanlagen muss es verbaut sein. Aber auch, wenn eine Anlage wesentlich verändert oder erneuert wird, muss es nachgerüstet werden. Orientierung bieten die Technischen Regeln für Gasinstallationen (TRGI).

Gasströmungswächter-Auslegung:

Welche Typen und Dimensionierung gibt es?

Unter Auslegung versteht man in der Technik, wie ein Bauteil gestaltet sein muss, um seinen Zweck zu erfüllen. So gibt es auch beim Gasströmungswächter zwei Typen und unterschiedliche Dimensionierungen. Aus diesen muss für jeden Gasanschluss individuell ausgewählt werden. Was die Unterschiede sind, zeigt unsere Gasströmungswächter-Tabelle:

Typfür welche Leistungen?

Verschlussfaktor / 

Schließfaktor

Nennvolumenstrom
GS-MMetall1,82,5 / 4 / 6 / 10 / 16
GS-KMetall und Kunststoff1,451,6 / 2,5 / 4 / 6 / 10 / 16 

 

Tabelle 1: Gasströmungswächter-Typen

 

Grundsätzlich wird beim Gasströmungswächter zwischen den Typen GS-M und GS-K unterschieden: Ein Strömungswächter Typ M ist für metallische Leitungsnetze geeignet, während Typ K sowohl für Metall- als auch für Kunststoffleitungen zugelassen ist.

Ein Strömungswächter vom Typ GS-M hat einen Verschlussfaktor – auch Schließfaktor genannt – von 1,8. Demnach schließt er die Leitung, falls der tatsächliche Volumenstrom den geplanten Wert um 80 Prozent überschreitet. Der Typ GS-M mit einem Faktor von 1,45 schließt bereits bei 45 Prozent über Normal, um die weniger hitzeresistenten Kunststoffleitungen besser zu schützen.

Bei den Volumenströmen bieten beide Typen mehrere identische Varianten, Typ GS-M ist aber zudem für einen geringeren Nennvolumenstrom von 1,6 geeignet. Die Dimensionierung hängt davon ab, wie viele Geräte an die Leitungen angeschlossen sind und wie viel Gas sie im Normalfall verbrauchen.

Zudem gibt es Modelle mit und ohne Überström-Öffnung, was Auswirkungen auf die Dauer einer möglichen Verriegelung hat – wie wir im Folgenden erklären.

Was tun, wenn der Gasströmungswächter ausgelöst hat und aktiv ist?

Kann er richtig selbst entriegelt werden?

Hat das Sicherheitsventil einen Fehler bemerkt und sich geschlossen, sollte der für die Gasversorgung zuständige Heizungsbauer kontaktiert werden. Gemeinsam klären sie, wie es zu der Störung kam und ob die Leitungen wieder gefahrlos in (vollen) Betrieb genommen werden können. Unter Umständen muss der zuständige Fachbetrieb auch die Gasheizung überprüfen und neu starten.

Den Gasströmungswächter selbst zu entriegeln, ist meist nicht möglich – und auch nicht ratsam. Dies kann nur durch eine Fachkraft erfolgen. Problematisch: Bis dahin ist die Gasversorgung komplett unterbrochen – Heizung und Warmwasser funktionieren nicht. Bei Typen mit Überström-Öffnung stellt sich das etwas anders dar: Sie verriegeln nicht komplett, sondern lassen bei Aktivierung einen gewissen Gasstrom zu. Das hat den Vorteil, dass sich das Ventil selbstständig öffnet, sobald der Druck auf beiden Seiten wieder identisch ist und keine Gefahrensituation mehr besteht.

Anschluss des Gasströmungswächters
Anschluss des Gasströmungswächters

Was ist bei Einbau / Installation eines Gasströmungswächters zu beachten?

In der Anlage wird der Strömungswächter in der Regel an der Hauseinführung eingebaut – also direkt hinter der Hauptabsperreinrichtung (HAE) und dem Gasdruckregelgerät sowie vor dem Gaszähler. In Einfamilienhäusern ist daher meist nur ein Gasströmungswächter nötig, in Mehrfamilienhäuser gibt es häufig mehrere vor den einzelnen Nutzeinheiten beziehungsweise Gaszählern. Für die Installation sind Fachleute zuständig. Die Ausrichtung ist bei den beiden Gasströmungswächter-Typen unterschiedlich: Typ M wird senkrecht verbaut, bei Typ K senkrecht (Verschlussfaktor 1,8) oder waagerecht (Verschlussfaktor 1,45).

Was kostet ein Gasströmungswächter?

Da es wie beschrieben mehrere Typen und Dimensionierungen gibt, weichen die Kosten voneinander ab. Grob lässt sich sagen, dass das Bauteil an sich zwischen 15 und 150 Euro kostet. Entscheidender sind die Montagekosten, da ein Installateur den Einbau des Gasströmungswächters vornehmen sollte. Hier können die Preise der Fachfirmen variieren.

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