10 Energiespartipps vom Profi: Wie Sie richtig heizen

Lesezeit: 4 Minuten

Der größte Energiefresser im Haushalt ist die Heizung. Zwischen 70 und 90 Prozent des Energieverbrauchs geht auf ihr Konto. Doch man kann auch einiges tun, um Energie zu sparen und seine Heizkosten zu senken. Wir zeigen Ihnen die besten Stellschrauben dafür.

Ob in der Mietwohnung oder im Eigenheim: Wie viel Energie wir beim Heizen verbrauchen, liegt größtenteils in unserer Hand. Oft reichen schon wenige Veränderungen, um Verbrauch und Kosten zu senken. Zehn Tipps, die sich auf alle Fälle lohnen: 

1. Raumtemperaturen überprüfen

Wie warm ist warm genug? Experten empfehlen: Im Badezimmer sind 22 Grad optimal, im Wohnzimmer und Arbeitszimmer 20 bis 21 Grad, während im Schlafzimmer 15 bis 18°C genügen. Wer die Temperatur um ein Grad reduziert, wird den Unterschied kaum spüren. Auf der Heizkostenabrechnung macht sich der kleine Unterschied allerdings sehr wohl bemerkbar. Jedes Grad weniger senkt die Heizkosten um gut 6 Prozent. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online rechnet vor: In einem 110 Quadratmeter großen Einfamilienhaus mit Gasheizung spart man sich allein durch diese Maßnahme jedes Jahr rund 1.035 Kilowattstunden.

2. Heizung: Temperatur richtig einstellen

Bei analogen Thermostaten entspricht Stufe 3 ungefähr 20 Grad. Im Flur oder Schlafzimmer, wo es etwas kühler sein darf, genügt Stufe 2. Und um das Bad auf mindestens 22 Grad zu bringen, sind Stufe 3 bis 4 notwendig. Programmierbare Temperaturregler haben den großen Vorteil, dass sich die gewünschte Raumtemperatur exakt einstellen lässt. Einige Modelle erlauben sogar, individuelle Heizkurven zu programmieren – damit das Bad wochentags bereits um 7 Uhr schön warm ist und am Wochenende erst um neun. Was außerdem für die programmierbare Variante spricht: Verglichen mit veralteten analogen Thermostaten kann man damit bis zu 10 Prozent Heizenergie sparen. Spätestens nach 15 Jahren sollten Sie Temperaturregler ohnehin ersetzen.  

Wussten Sie eigentlich, dass es nichts bringt, das Thermostat voll aufzudrehen, um einen Raum rasch aufzuheizen? Schließlich hat das heiße Wasser im Heizkörper immer die gleiche Temperatur. Stellt man die höchste Stufe ein, heizt er länger – nicht schneller. 

3. Räume nicht auskühlen lassen

Sie sind für ein paar Tage nicht im Haus beziehungsweise in der Wohnung? Schalten Sie die Heizung trotzdem nicht ab. Das Aufheizen eines komplett ausgekühlten Zimmers verbraucht viel mehr Energie als das durchgängige Heizen auf einer niedrigen Stufe. Außerdem kann sich bei Raumtemperaturen unter 16 Grad leicht Feuchtigkeit an den kühlen Wänden bilden. 

Energiesparen: Person bedient Wandthermostat der Heizung

Wer ein paar Tipps und Tricks befolgt, spart bei den Heizkosten kräftig.

4. Effizient lüften – aber richtig

Nicht nur die Raumtemperatur, auch die Luftfeuchtigkeit entscheidet über ein gutes Raumklima. Je mehr Personen in einem Haushalt leben, umso mehr Feuchtigkeit sammelt sich in der Raumluft. Eine vierköpfige Familie produziert ungefähr zwölf Liter am Tag – allein durch Atmen, Duschen, Kochen und Waschen. Kann die Feuchtigkeit nicht abziehen, kondensiert sie im Raum. Schimmel kann sich bilden. Deshalb ist es so wichtig, regelmäßig zu lüften – aber richtig:

Stoßlüften ist besser als Dauerlüften. Öffnen Sie die Fenster, statt sie nur zu kippen. Am schnellsten tauscht sich die Luft aus, wenn Sie gegenüberliegende Fenster öffnen und querlüften. Bei gekippten Fenstern ist der Luftaustausch nur gering. Vielmehr kühlen die umliegenden Wände aus; die Gefahr steigt, dass Schimmel entsteht. Wie lange das Stoßlüften dauern sollte, hängt von der Jahreszeit ab. Fachleute wie das Team von co2online empfehlen:

  • 5 Minuten von Dezember bis Februar
  • 10 Minuten im März und November
  • 15 Minuten im April und September
  • 20 Minuten im Mai und Oktober
  • bis zu 30 Minuten von Juni bis August

Denken Sie daran: Dauerlüften in Kippstellung ist nicht nur ein Wärmedieb, sondern auch teuer. Wer darauf verzichtet und stattdessen drei- bis viermal am Tag stoßlüftet, so der Deutsche Mieterverein, kann einiges sparen.

5. Freie Bahn für Heizwärme

Vermeiden Sie, Möbelstücke vor Heizkörpern zu platzieren. Auch Gardinen oder Vorhänge davor sind kontraproduktiv. Wenn die warme Luft nicht ausströmen und sich gleichmäßig verteilen kann, kostet Sie das bis zu 15 Prozent Ihrer Heizwärme.

6. Heizkörper warten – und regelmäßig entlüften

Ein Heizkörper gluckert – und obwohl das Thermostat auf höchster Stufe steht, wird er nicht warm? Höchstwahrscheinlich ist Luft im Heizkörper. Um ihn manuell zu entlüften, braucht man lediglich einen Entlüftungsschlüssel plus Eimer und Handtuch. Anlagen mit automatischem Entlüfter, erkennbar an der fehlenden Vierkant-Aufnahme für den Schlüssel, sind ein Fall für eine Fachkraft. Das lästige Gluckern Ihrer Heizung sollten Sie auf jeden Fall ernstnehmen. Denn jede Luftblase verschwendet Energie und verbrennt unnötig Geld.

Digital-Zentralheizung mit Thermostat-Steuerung

Programmierbare Thermostate helfen dabei, die Heizwärme optimal zu steuern.

7. Dämmen und Abdichten

Es zieht! Das bedeutet nichts anderes als: Fenster und/oder Türen sind undicht. Machen Sie doch mal die Probe aufs Exempel mit einem Teelicht auf der Fensterbank. Flackert es, selbst nachdem Sie die Fensterbeschläge geölt und neu eingestellt haben? Dann sollten Sie am besten zum Dichtungsband greifen. Bänder aus Schaum sind oft günstiger als Gummidichtungen, allerdings nicht so langlebig. Beide Varianten gibt es in unterschiedlichen Dicken und Profilen. In einem 110 Quadratmeter großen Einfamilienhaus mit zehn Fenstern erspart Ihnen das Abdichten pro Jahr über 900 Kilowattstunden. Mit der gleichen Methode lassen sich übrigens auch Undichtigkeiten von Türen eindämmen. Der Materialaufwand hat sich bereits in der zweiten Heizperiode amortisiert.

Auch bei ungedämmten Heizkörpernischen ist der Wärmeverlust sehr hoch. Abhilfe schaffen kann zum Beispiel eine wärmereflektierende Thermofolie, die man direkt an die Wand hinter den Heizkörper klebt.

8. Rollläden runter, Vorhänge zu

Alles dicht? Perfekt! Wenn Sie darüber hinaus nachts Ihre Jalousien, Rollos oder Vorhänge geschlossen halten, schützen Sie sich noch besser vor Wärmeverlust. Die Verdunklung wirkt wie eine zusätzliche Isolierung, von innen wie von außen. Auch das reduziert Ihre Heizkosten.  

9. Weniger Warmwasser verbrauchen

Ja, Sie lesen richtig. Denn Heizkosten entstehen auch beim Duschen, Spülen und Händewaschen mit warmem Wasser. Um es auf Temperatur zu bringen, ist Heizenergie notwendig. Das entspricht rund 14 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in einem durchschnittlichen Haushalt. Ein besonders wirksamer Hebel sind Sparduschköpfe. Dem durchströmenden Wasser wird Luft beigemischt, so reduziert sich der Wasserverbrauch automatisch – um mehr als 10.000 Liter pro Person und Jahr. Nach dem gleichen Prinzip wie ein Sparduschkopf funktionieren übrigens Durchflussbegrenzer und Perlstrahler am Wasserhahn.

10. Heizungsanlage erneuern

Viele dieser Tipps kennen Sie bereits – und doch sind Ihre Heizkosten viel zu hoch? Außerdem möchten Sie am liebsten auf einen umweltfreundlicheren Energieträger umsteigen? Dann könnte der Austausch Ihrer Heizungsanlage die beste Lösung sein. Wer sich von einem veralteten Modell trennt und eine hocheffiziente Gastherme mit Flüssiggas einbauen lässt, strapaziert künftig weder sein Konto noch das Klima. Ein neuer Gasbrenner verbraucht bis zu 30 Prozent weniger Energie. Außerdem entsteht beim Verbrennen von Flüssiggas deutlich weniger CO₂ als bei anderen Energieträgern. Ruß, Asche oder Feinstaub sind fast gar kein Thema. Das Plus beim Flüssiggas-Versorger PROGAS: Jedes Gramm CO₂, das durch Verbrennen freigesetzt wird, kompensiert das Unternehmen, indem es Klimaschutzprojekte auf der ganzen Welt unterstützt. Flüssiggas von PROGAS ist also klimaneutralisiert.

Profitieren auch Sie von einer effizienten Flüssiggasheizung und lassen Sie sich beraten:

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Artikel zuletzt aktualisiert am: 01.05.2023
Fotos: Tonktiti/Commercial RAF/Monkey Business Images (alle Shutterstock.com)

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