Gassteckdose: Vielseitiger Anschluss für Flüssiggas

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Strom kommt aus der Steckdose – das ist eine Selbstverständlichkeit. Doch wussten Sie, dass das auch für Gas gilt? Eine Gassteckdose versorgt Sie ebenso ganz bequem aus der Wand mit Energie, nur eben mit Gas, also Erd- oder Flüssiggas.

Die Gassteckdose gibt es schon seit vielen Jahren. Sie ermöglicht Ihnen, das Gas an der Stelle am oder im Haus zu beziehen, an der Sie es benötigen. Welche Arten es gibt und für welche Anwendungszwecke sie sich besonders eignet, erläutern wir Ihnen hier.

 

Gassteckdose - so funktioniert sie

Das Prinzip der Gassteckdose ist einfach. Das Gas fließt von Ihrem Hausanschluss nicht nur über Rohre bis zu Ihrer Heizungsanlage, sondern über einen Verteiler und weitere Rohre oder flexible Leitungen bis zu einer Entnahmestelle in der Innen- oder Außenwand ihrer Wohnung. Hier stecken Sie den Gasschlauch von Verbrauchern wie Gasherd, Grill oder Terrassenstrahler ein und beziehen so ganz bequem Gas an einem Ort, ohne eine sperrige Gasflasche dorthin transportieren zu müssen. Welche Art von Gas aus der Steckdose kommt, hängt von dem Gas an, das sie zu Hause nutzen. Sie kann grundsätzlich sowohl mit Flüssiggas aus einem Tank versorgt werden, als auch mit Erdgas, das Ihr Grundstück per Leitung erreicht.

Grundsätzlich gibt es bei der Gassteckdose zwei Arten:

  1. Die Aufputz-Gassteckdose. Dabei ragt ein Gashahn aus Kunststoff oder Metall aus der Wand, auf den Sie das Verbrauchsgerät aufschrauben.
  2. Die Unterputz-Gassteckdose, die heute gebräuchlicher ist. Dabei ist der Gasanschluss in einer in der Wand versenkten Dose untergebracht – ganz, wie Sie es auch von Strom-Steckdosen kennen. Die Optik in Kunststoff mit Deckel ähnelt ebenfalls dem Strom-Pendant.

 

Gassteckdosen besitzen in der Regel einen Schnellverschluss, in den Sie den Gasschlauch des Verbrauchsgeräts einfach nur einklicken.

 

Gassteckdose im Haus

Möchten Sie eine Gassteckdose in Ihrem Haus nachrüsten, muss ein Fachbetrieb aktiv werden. Er legt eine Gasleitung zu der Stelle, wo Sie das Gas entnehmen möchten. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie auf keinen Fall selbst aktiv werden. Häufig werden Gassteckdosen in der Küche eingebaut, um damit kochen zu können. Dann handelt es sich in vielen Fällen noch um den klassischen Aufputz-Anschluss. Er befindet sich hinter Ihrem Herd und wird mit ihm dauerhaft verbunden.

Ein Handwerker bohrt für die Gassteckdose ein großes Loch in die Wand.

 

Die Unterputz-Gassteckdose ist dagegen besonders praktisch für den wechselnden Anschluss verschiedener Geräte, ganz wie Sie es von der Strom-Steckdose kennen. Daher wird sie häufiger in der Außenwand als Gasaußensteckdose installiert. In der Regel reicht Anwender:innen eine Steckdose, um hier zum Beispiel auf der Terrasse Gasherd, Terrassenstrahler oder Unkrautbrenner anschließen zu können. Verfügen Sie über ein großes Grundstück mit mehreren Orten, an denen Sie gerne derartige Geräte einsetzen, können sich auch mehrere Gassteckdosen lohnen. Mobiler sind Sie mit einer Gasflasche, die sich deshalb für den Einsatz an Orten eignet, wo Sie seltener Gas benötigen.

 

Gasherd an Gassteckdose anschließen – Kosten und Vorschriften

Einen Gasherd an eine Gassteckdose – Unterputz oder Aufputz – anzuschließen, ist ganz einfach. Dafür benötigen Sie allerdings einen Schlauch, der an einem Ende über einen Steckanschluss verfügt, den Sie dann einfach in die Gassteckdose einklicken können. Am Gasgerät selber gibt es für das andere Schlauchende meist ein konisches ½-Zoll-Außengewinde oder ein Anschlussstück für einen Stecknippelanschluss. Es gibt unterschiedlichste Arten von Schläuchen – vergewissern Sie sich also, dass Ihr Schlauch vorne und hinten passt. Dann das eine Ende des Schlauchs einfach am Gasgerät verschrauben (Achtung: Linksgewinde) und das andere Ende in die Gassteckdose einklicken.

Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie den Herd richtig anschließen können, ziehen Sie auf jeden Fall einen Fachmann zur Hilfe. Neben einer Anfahrtspauschale berechnen Betriebe meist nur eine halbe Arbeitsstunde für den Anschluss, so dass die Kosten deutlich unter 100 Euro bleiben. Teurer wird es, wenn der Handwerker die Gassteckdose erst installieren muss.

 

Gasaußensteckdose – Anschluss für Grill

Egal, ob Sie bereits Flüssiggas nutzen oder in Kürze eine neue Flüssiggas-Heizung bekommen: Die Installation einer Gassteckdose, zum Beispiel als Außensteckdose für den Grill, ist in der Regel problemlos möglich. Ist ein SHK-Fachbetrieb ohnehin bei Ihnen im Haus, um den Heizungswechsel vorzunehmen, berät er gern über Möglichkeiten, eine zusätzliche Gasleitung inklusive Steckdose auf Ihrer Terrasse oder auf dem Hof zu installieren.

 Ein Mann und eine Frau stehen draußen in einer Outdoorküche und kochen.

 

Wie schließe ich eine Gassteckdose an?

Da Sie für die Gassteckdose eine Gasleitung von Ihrer Flüssiggasanlage beziehungsweise Heizung bis zum Einsatzort im Haus verlegen müssen, sollte nur qualifiziertes Fachpersonal die Steckdose einbauen. Wird die Steckdose nicht schon im Rahmen des Hausbaus oder der Renovierung installiert, wird der Fachbetrieb die Leitungen und Anschlüsse, wenn keine Lehrrohre vorhanden sind, in der Regel auf Putz installieren.

 

Sind Gassteckdosen genormt?

Gassteckdosen sind nach der DIN 3383-1 genormt. Diese Norm regelt „Anforderungen an und Prüfungen von Gassteckdosen und Sicherheits-Gasschlauchleitungen mit zulässigen Betriebsdrücken bis 500 mbar, die mit Gasen nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 260 betrieben werden“. 

 

Wie viel kW an eine Gassteckdose?

An eine Gassteckdose können Sie nach den geltenden Sicherheitsvorschriften Geräte mit einer Leistung von bis zu 13 Kilowatt anschließen. Das reicht für Anwendungen im Privathaushalt aus. Für höhere Leistungen, etwa im gewerblichen Bereich, ist ein spezieller Gashahn mit Thermisch Auslösender Absperreinrichtung (TAE) nötig.

 

Gassteckdose am Wohnwagen und Wohnmobil

Flüssiggas kommt häufig auf Reisen zum Einsatz, dafür sind Gasflaschen oder -tanks im Gaskasten des Wohnwagens oder in einem speziellen Vorratsfach des Wohnmobils fest angeschlossen. Doch was, wenn Sie nun nicht mit dem eingebauten Gasherd kochen, sondern draußen mit einem Gasgrill grillen möchten? Dafür haben viele Hersteller eine Gassteckdose in die Außenwand des Fahrzeugs fest eingebaut. Klappe auf, Schlauch draufklicken, fertig! Die Steckdose verfügt meist über einen eigenen Absperrhahn. Bevor Sie das Gasgerät anschließen, halten Sie diesen geschlossen. Erst, wenn der Schlauch sitzt, sollten sie den Hahn aufdrehen.

Wenn Sie einen Bulli oder Van selbst zum Camper umbauen, können Sie eine Gassteckdose natürlich auch selbst einbauen. Die Steckdose an sich kostet oft weniger als 100 Euro. Je nachdem, wo die Steckdose am Fahrzeug platziert werden soll und wo die Gasflaschen platziert sind, braucht es dann noch eine mehr oder wenige lange Zuleitung von den Flaschen zur Dose. Dabei sollten Sie darauf achten, nur zulässige Bauteile und Leitungen zu verwenden.

Eines ist übrigens bei der Nutzung der Gassteckdose zu beachten: Der Druck der Gasanlage im Wohnmobil liegt in der Regel bei 30 Millibar, viele Grills oder Gasherde arbeiten allerdings mit 50 Millibar. Idealerweise schließen Sie draußen also spezielle Geräte an, die mit 30 Millibar Druck optimal arbeiten – oder Sie geben sich gegebenenfalls damit zufrieden, dass Ihr Kocher oder Grill an der Gassteckdose etwas weniger Power hat.

 

Hier gibt es Gasflaschen zu kaufen

Sie benötigen eine Gasflasche? Gasflaschen kaufen und tauschen können Sie bei Versorger PROGAS und seinem bundesweiten dichten Netz an Vertriebsstellen.

 

Stand der Preise: Januar 2023
Artikel veröffentlicht am: 12.08.2022

Fotos: 
Sl-f/IStock.com; Olga Evtushkova/iStock.com; FOTOTGRAFEN INC./iStock.com; aldomurillo/iStock.com

 

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