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Gasflaschen im
Wohnmobil und Wohnwagen: So geht’s richtig!

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Homepage Ratgeber Haushalt Gasflaschen im Wohnmobil
Artikel veröffentlicht am 27.07.2021
Lesezeit: 4 Minuten
Mit Flüssiggas haben Camper stets eine verlässliche und effiziente Energiequelle an Bord, ob zum Kochen, Duschen, Heizen oder Kühlen. Ein Experte erläutert, was Camping-Neulinge beim Umgang mit Gasflaschen unbedingt wissen sollten.

Der Campingurlaub erfreut sich in Europa auch nach den Corona-Jahren weiterhin großer Beliebtheit. In Deutschland gaben 2023 fast 13 Millionen Menschen an, dass Camping ihre liebste Urlaubsart sei. Um unterwegs möglichst autark und flexibel zu sein, ist Flüssiggas die erste Wahl für viele Camper. „Dank der hohen Energiedichte von Flüssiggas sind Gasflaschen sehr ergiebig. Sie lassen sich leicht transportieren, und die Nutzung ist ebenfalls unkompliziert“, sagt Denis Solodki, Inhaber von L&D Reisemobile in Ibbenbüren. Der Münsterländer verleiht sowohl Wohnwagen als auch Wohnmobile. Waren die Leihfahrzeuge ein Jahr im Einsatz, bietet er sie zum Kauf an. Denis Solodki kennt die Antworten auf die häufigsten Fragen von Camping-Anfängern.

Gasflaschen sind sehr ergiebig.

Denis Solodki, L&D Reisemobile

Was ist die richtige Flaschengröße für Wohnwagen oder Wohnmobil?

Fürs Campen sind zwei Größen üblich: 5 und 11 Kilogramm. In den Flaschen herrscht ein hoher Druck, weswegen das Propangas darin flüssig ist – daher auch der Name Flüssiggas. Eine 11-kg-Flasche enthält ungefähr doppelt so viele Liter Flüssiggas. Grundsätzlich unterscheidet man Pfand- und Kaufflaschen. Die geliehenen Gasflaschen sind rot, die gekauften haben eine graue Hülle. Bei beiden Varianten hat sich mittlerweile das Tauschen statt Wiederbefüllen durchgesetzt. Denis Solodki setzt auf die 11-Kilogramm-Gasflaschen von PROGAS. „Da weiß ich, dass der Austausch wie am Schnürchen klappt.“

Sascha Kreklau/PROGAS

Denis Solodki. der Inhaber von L und D Reisemobile

Denis Solodki ist Inhaber von L&D Reisemobile in Ibbenbüren.

PROGAS/Sascha Kreklau

Befestigung der Gasflaschen im Wohnmobil

So geht´s: Gasflaschen im Wohnwagen immer fest angurten!

PROGAS/Sascha Kreklau

Skizze Gasflaschen im Wohnmobil

Piktogramme erklären, wie Sie die Gasflaschen richtig positionieren sollten. 

Sascha Kreklau/PROGAS

Anschließen von Gasflaschen im Wohnmobil

Erst nach Ankunft am Zielort sollten Sie die Gasflaschen anschließen. 

Sascha Kreklau/PROGAS

Der Boden des Gaskastens ist geschlitzt, damit ausgetretenes Gas im Notfall nach unten entweichen könnte.

Der Boden des Gaskastens ist geschlitzt, damit austretendes Gas im Notfall nach unten entweichen könnte. 

Sascha Kreklau/PROGAS

Nahaufnahme Anschluss von Gasflaschen im Wohnmobil

Einige Wohnwagen besitzen auch eine Gassteckdose, an die Sie außen beispielsweise einen Grill anschließen können. 

Sascha Kreklau/PROGAS

Schlauch mit Kennung einer Gasflasche im Wohnmobil

Auf Gasschläuchen ist das Produktionsdatum vermerkt – bitte regelmäßig austauschen!

Wo werden die Gasflaschen während der Fahrt verstaut?

Camper dürfen Gasflaschen ausschließlich im sogenannten Gaskasten mitführen. Dieses spezielle Staufach befindet sich meistens im hinteren Teil des Wohnmobils, beim Wohnwagen oft vorne, abgeschottet vom Wageninneren und ausgestattet mit Lüftungsschlitzen am Boden. „Eine Sicherheitsmaßnahme, damit im Fall eines Lecks das Gas nach außen entweicht statt in den Innenraum einzudringen“, erläutert Denis Solodki. Der Gaskasten bietet in der Regel Platz für zwei Gasflaschen: eine für den Gebrauch und eine Ersatzfüllung. Beide werden aufrecht stehend eingesetzt; sie müssen während der Fahrt verdreh- und kippsicher mit dem Fahrzeug verbunden sein. Außerdem dürfen sich im Gaskasten weder elektrische noch andere Zündquellen befinden.

Wie werden Gasflaschen mit Standardanschluss angeschlossen?

Zuerst löst man die Schutzkappe vom Gasflaschenventil. Sie ist durch einen kleinen Metallbügel gesichert. Zieht man ihn heraus, lässt sich die Kappe einfach abnehmen. Auch die kleinere Schutzabdeckung direkt auf dem Ventil muss entfernt werden. Neuere Wohnmobile und Wohnwagen sind in der Regel mit einem Vordruckregler ausgestattet, er reduziert den Gasdruck auf 30 Millibar. Der Regler, auch Druckminderer genannt, ist mit einem orangefarbenen Schlauchstück verbunden. Das wird auf den Anschluss an der Gasflasche gesteckt und festgedreht – und zwar linksherum. Diese Besonderheit kennzeichnet alle Flaschen, die brennbare Gase enthalten. Um sicherzugehen, dass alle Verbindungen dicht sind, empfiehlt sich ein Lecksuchspray. Bilden sich nach dem Einsprühen der kritischen Verbindungstellen keine Bläschen, kann die Gasanlage in Betrieb genommen werden. Wichtig: Vor jeder Fahrt muss das Flaschenventil verschlossen, also rechtsrum zugedreht werden. Alles zu, alles dicht? „Das sollte man am besten immer zweimal kontrollieren!“, empfiehlt Denis Solodki.

Video: Gasflaschen richtig anschließen

Wo lässt sich Flüssiggas beim Campen überall einsetzen?

Es gibt viele Einsatzmöglichkeiten von Gasflaschen beim Campen. Nicht nur der Gasherd, auch Kühlschrank, Heizung und Wasserboiler können mit Gas betrieben werden. Stahlleitungen, die vom Gaskasten in den Innenraum führen, transportieren es zu den jeweiligen Geräten. Sie alle haben ein Sicherheitsventil, das reguliert, ob Gas fließt oder nicht.

Gasflaschen sollte man grundsätzlich im Freien lagern.

Denis Solodki, L&D Reisemobile

Wie lange reicht eine Gasflasche?

Der Verbrauch ist natürlich davon abhängig, wie intensiv die angeschlossenen Geräte genutzt werden. „Zum Beispiel wie oft man kocht, wie lange geduscht wird oder ob die Kältestufe des Kühlschranks auf 1 oder 5 steht“, gibt Denis Solodki zu bedenken. Im Sommer, wenn nicht geheizt werden muss, kommt man locker zwei Wochen mit einer 11-kg-Flasche aus. Läuft die Gasheizung im Wohnwagen im Dauerbetrieb, sind es durchschnittlich zwei bis drei Tage.

Was macht man im Winter mit den Gasflaschen?

„Gasflaschen sollten grundsätzlich im Freien gelagert werden, am besten überdacht. Zum Beispiel bieten Terrassen oder das Carport eine ausreichende Belüftung und gleichzeitig Schutz von oben“, sagt Denis Solodki. Nicht vergessen: Ventile fest verschließen, überprüfen, ob alles dicht ist und anschließend die Schutzkappe auf die Gasflasche setzen. Ob milder oder harter Winter mit Minusgraden – beides ist für Flüssiggas unproblematisch.

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