Gasfrei Campen: Flüssiggas im Wohnmobil und gasfreie Alternativen

Gasfrei campen: Welche Alternativen gibt es?
Neben der klassischen Gaslösung gibt es verschiedene gasfreie Alternativen beim Camping. Wer auf Gas im Wohnmobil verzichten möchte, kann auf verschiedene Alternativen zurückgreifen. Diese beinhalten:
Dieselheizungen
Dieselheizungen nutzen den Treibstoff des Fahrzeugs und sind eine bewährte Methode, um ein Wohnmobil zu beheizen. Vorteile sind die Unabhängigkeit von Gasflaschen und die einfache Betankung an jeder Tankstelle. Nachteile sind der relativ hohe Stromverbrauch und die Geruchsentwicklung und der Lärmpegel – denn Diesel-Generatoren und -Heizungen machen tendenziell hörbare Geräusche.
Solarbetriebene Systeme
Photovoltaikanlagen können für Strom sorgen und in Verbindung mit leistungsstarken Batterien auch das Heizen und Kochen unterstützen. Allerdings ist die Energieerzeugung wetterabhängig, und die Anschaffungskosten sind oft hoch. Dafür sind diese Systeme an sich geräuschlos.
Brennstoffzellen
Brennstoffzellen bieten eine umweltfreundliche Möglichkeit, Strom zu erzeugen. Sie sind wartungsarm und relativ leise (vergleichbar mit dem Lüfter eines Laptops), jedoch mit hohen Anschaffungskosten verbunden.
Es ist auch möglich, nur einzelne Elemente alternativ mit Energie zu versorgen – wie zum Beispiel bei Kompressor-Kühlschränken, Klimageräten mit Wärmepumpen-Funktion sowie tragbaren Elektro-Kochplatten und -Heizungen. Diese Optionen bieten sich allerdings eher bei einer Versorgung mit Landstrom an und nicht unbedingt beim autarken Camping. Im Detail werden wir uns daher mit den drei oben genannten zentralen Alternativen zu Flüssiggas sowie ihren Vor- und Nachteilen beschäftigen.
Adobe Stock/tong2530

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Dieselheizungen noch eine Alternative? Die Vor- und Nachteile:
Dieselheizungen sind für viele Camper eine naheliegende Alternative zu Flüssiggas, da sie auf den vorhandenen Treibstoff des Fahrzeugs zurückgreifen. Sie verteilen die Wärme gleichmäßig sowie effizient und bieten so eine zuverlässige Heizquelle. Das ist vor allem in kälteren Regionen und Jahreszeiten sehr vorteilhaft. Dieselheizungen lassen sich unter dem Beifahrersitz, im doppelten Boden oder in einem freien Staufach verbauen.
Zudem kann Diesel auch für Warmwasser sorgen sowie Energie für einen Kocher oder Herd liefern. Die Geräte funktionieren ähnlich wie traditionelle Kochfelder, jedoch ohne Gas. Sie sind allerdings seltener im Einsatz und weniger effizient. Zudem entstehen Abgase, für die es eine Ableitung nach außen geben muss.
Ob eine Dieselheizung eine sinnvolle Alternative ist, hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und Reisegewohnheiten ab. Wer autark reisen möchte, aber keine Gasflaschen nutzen will, könnte von einer Dieselheizung samt Generator profitieren. Da es sich bei Diesel, um einen fossilen Brennstoff handelt, ist er keine Alternative für Camper, die auf nachhaltige Energien umsteigen möchten.
Adobe Stock/CreativeCreations

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Solarbetriebene Systeme im Wohnmobil
Eine attraktive Möglichkeit, Wohnmobile unabhängig und umweltfreundlich mit Strom zu versorgen, stellen Solar-Anlagen dar. Durch die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie liefern Solarmodule Energie für zahlreiche Verbraucher an Bord, von Heizungen und Kühlschränken über Beleuchtung bis hin zu kleineren Geräten. Insbesondere bei Reisen in sonnenreiche Gebiete können solarbetriebene Systeme demnach für Camper eine verlässliche und emissionsfreie Energiequelle sein, die es ermöglicht, autark zu campen, ohne fossile Brennstoffe zu verbrauchen.
Während Solaranlagen eine sinnvolle Ergänzung zur Energieversorgung im Wohnmobil darstellen, sind sie in ihrer Leistungsfähigkeit begrenzt. Vor allem für das Heizen oder Kochen sind sie oft nicht ausreichend, um mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen gasfrei zu machen. Es stellt eher eine sinnvolle Ergänzung dar, die ihre Vorteile in Kombination mit anderen Energiequellen, beispielsweise mit Flüssiggas, ausspielt.
Shutterstock/Andrei Armiagov

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Brennstoffzellen als umweltfreundliche Option
Wohnmobil ohne Gas? Brennstoffzellen erfreuen sich hier zunehmender Beliebtheit, da sie Strom nahezu emissionsfrei aus Methanol oder Wasserstoff erzeugen. Dabei wird chemische Energie in elektrische Energie umgewandelt, die das Bordnetz und zahlreiche Geräte versorgen kann. Ein großer Vorteil ist die kontinuierliche Energieproduktion – unabhängig davon, ob die Sonne scheint oder der Motor läuft, um die Batterie aufzuladen. So können Sie wirklich autark Camping machen!
Brennstoffzellen eignen sich besonders für Camper, die eine umweltfreundliche und leise Stromversorgung suchen. Allerdings sind sie eine kostspielige Lösung, die sich vor allem für Vielreisende lohnt. Wenn die Versorgung besser gewährleistet ist, stellt sie aber eine interessante Alternative dar – vor allem für Camper, die Wert auf Unabhängigkeit legen.
Vorteile von Flüssiggas im Wohnmobil
Wenn es verschiedene gasfreie Alternativen gibt, warum ist Flüssiggas (LPG) dann eine der beliebtesten Energie-Quellen im Wohnmobilbereich? Ein zentraler Pluspunkt ist die breite Verfügbarkeit: LPG-Tankstellen und Austauschstellen für Gasflaschen sind in vielen Ländern weit verbreitet, was die Versorgung selbst auf langen Reisen sicherstellt. Dies sorgt für einen hohen Grad an Unabhängigkeit, insbesondere im Vergleich zu Solar- und Brennstoffzellen, die vom Wetter oder speziellen Verkaufsstellen abhängig sind.
Sascha Kreklau/PROGAS

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Flüssiggas ist für die meisten Camper ein bewährtes, praktisches, sicheres und kosteneffizientes System, das eine große Unabhängigkeit mit sich bringt. Im Vergleich zu Diesel ist es die umweltfreundlichere Alternative, im Vergleich zu Solar und Brennstoffzelle ist es in der Anschaffung günstiger und in der Verfügbarkeit sicherer.
Kostenvergleich: Flüssiggas versus gasfreie Alternativen
Mit Gas campieren oder gasfreies Camping? Flüssiggas und gasfreie Alternativen haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile – es hängt von ihren eigenen Bedürfnissen und der Größe Ihres Wohnmobils oder Wohnwagens ab, für welches System Sie sich entscheiden. Aus welchem Equipment und welchen Geräten es genau besteht, ist oftmals variabel. Denn natürlich lassen sich verschiedene Energiequellen kombinieren, etwa Solar zur Stromversorgung und Flüssiggas für die Heizung oder den Herd. Bei der Aufbereitung von Warmwasser können Sie zwischen Boiler und Durchlauferhitzer entscheiden. Zudem gibt es auch Kombi-Geräte, die gleichzeitig für Wärme und Warmwasser sorgen.
Für viele Camper sind es aber letztlich die Kosten, die den Ausschlag geben. Damit ein fairer Vergleich möglich ist, haben wir vollständige Energie-Systeme betrachtet – also die Versorgung mit Strom, Wärme und Warmwasser mit nur einer Energiequelle. Da Solaranlagen und Brennstoffzellen Strom erzeugen, kommen hier neben Batterie-Speichern auch elektrische Heizungen und Wassererhitzer zum Einsatz. Flüssiggas und Diesel benötigen hingegen einen Generator für die Stromerzeugung.
Hier die Einzel- sowie die Gesamt-Kosten im Überblick:.
Tabelle: Kostenübersicht Wohnmobil und Wohnwagen mit Flüssiggas vs. gasfreie Alternativen
Energiequelle | Gerät | Anschaffung | Betriebskosten | Wartungskosten |
Flüssiggas | Generator | 1.000 - 5.000 € | - | - |
Heizung | 220 - 2.500 € | - | - | |
Wassererhitzer | 500 - 980 € | - | - | |
gesamt | 1.700 - 8.400 € | niedrig | gering | |
Diesel | Generator | 2.000 - 9.600 € | - | - |
Heizung | 500 - 2.800 € | - | - | |
Wassererhitzer | 800 - 1.500 € | - | - | |
gesamt | 3.300 - 13.900 € | mittel/schwankend | hoch | |
Solaranlage | System an sich | 160 - 2.200 € | - | - |
Speicher | 300 - 3.500 € | - | - | |
elektr. Heizung | 100 - 500 € | - | - | |
elektr. Wassererhitzer | 150 - 900 € | - | - | |
gesamt | 710 - 7.100 € | niedrig | mittel | |
Brennstoffzelle | Sytem an sich | 2.700 - 8.300 € | - | - |
Speicher | 300 - 3.500 € | - | - | |
elekt. Heizung | 100 - 500 € | - | - | |
elektr- Wassererhitzer | 150 - 900 € | - | - | |
gesamt | 3.250 - 13.200 € | hoch | gering |
Legende:
- Anschaffung: Bezieht sich auf die initialen Kosten für den Kauf der Heiz- oder Energiesysteme.
- Betriebskosten: Umfasst die laufenden Kosten für den Betrieb der Systeme, einschließlich Kraftstoffpreise und Energieverbrauch.
- Wartungskosten: Betrifft die regelmäßigen Kosten für die Instandhaltung und mögliche Reparaturen.
*Hinweis: Diese Preisbereiche sollen eine Orientierung bieten, tatsächliche Kosten können je nach Anbieter und Anforderungen sowie nach Marktentwicklung variieren.
Sicherheit: Flüssiggas oder alternative Systeme?
Neben den Kosten spielt das Thema Sicherheit eine große Rolle, wenn es um die Energieversorgung eines Wohnmobils oder Wohnwagens geht. Die Anforderungen an Lagerung, Handhabung und Schutzmaßnahmen unterscheiden sich dabei stark. Worauf Camper in der Praxis besonders achten sollten? Hier erfahren Sie, welches System am besten zu Ihren Bedürfnissen passt und wie Sie für die größtmögliche Sicherheit unterwegs sorgen!
Diesel
Da er eine relativ hohe Entzündungstemperatur hat und schwerer entzündlich ist als andere Brennstoffe, gilt Diesel allgemein als sicher. In der Lagerung und Handhabung besteht dennoch eine gewisse Brandgefahr. Außerdem erfordert der Dieselbetrieb eine ausreichende Belüftung wegen der Abgase, die im Innenraum gefährlich sein können. Moderne Dieselheizungen sind jedoch oft mit Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet.
Solar
Solarsysteme sind in Bezug auf die Sicherheit besonders unbedenklich. Da sie keine brennbaren Stoffe benötigen, besteht weder Brand- noch Explosionsgefahr. Allerdings benötigen Solarbatterien einen sicheren Aufbewahrungsort, um Kurzschlüsse zu vermeiden. Zudem sollten Sie sie regelmäßig überprüfen, da aus beschädigten Batterien gefährliche chemische Stoffe austreten können.
Brennstoffzelle
Die benötigten Brennstoffe erfordern spezielle Sicherheitsmaßnahmen, da die Handhabung von Wasserstoff oder Methanol bestimmte Risiken mit sich bringt. Methanol ist entzündlich und giftig, Wasserstoff sogar hochentzündlich. Daher sind speziell konstruierte Tanks und gesicherte Belüftungssysteme nötig, um Gas-Ansammlungen und Verpuffungen zu vermeiden.
Flüssiggas
Flüssiggas ist ebenfalls hochentzündlich. Sie müssen die Gasflaschen gut sichern, regelmäßig prüfen und außerhalb des Wohnbereichs lagern. Dennoch ist durch moderne Sicherheitsvorrichtungen wie Crashsensoren, Druckventile, Leckdetektoren und Gasmelder eine hohe Sicherheit gewährleistet.
Image by freepik

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FAQ: 5 häufigste Fragen zum Thema Gasfrei Campen & Flüssiggas-Alternativen
Wie sicher ist Flüssiggas im Wohnmobil?
Bei richtiger Handhabung sehr sicher. Moderne Gasflaschen, Tanks und Leitungen sind so konzipiert, dass Lecks selten auftreten. Sicherheitsventile verhindern bei Schäden unkontrolliertes Ausströmen des Gases. Zudem sorgen Gasmelder und regelmäßige Wartungen für zusätzlichen Schutz.
Welche gasfreien Alternativen gibt es für Wohnmobile?
Zu den Alternativen zählen Diesel-Generatoren, Solaranlagen und Brennstoffzellen. Jede Option hat Vor- und Nachteile.
Was sind die Vorteile von Flüssiggas gegenüber anderen Energie-Lösungen?
Flüssiggas ist breit verfügbar, preislich stabil und weist eine hohe Energiedichte auf. Im Vergleich zu Diesel ist es sauberer in der Verbrennung, was Wartungsaufwand spart. Im Gegensatz zu Solar ist es wetterunabhängig und jederzeit verfügbar. Gegenüber der Brennstoffzelle ist es deutlich kostengünstiger in der Anschaffung.
Wie hoch sind die Kosten für den Einbau einer Solaranlage im Wohnmobil?
Die Kosten variieren je nach Systemgröße und Leistung erheblich: Kleinere Anlagen für die Basis-Versorgung starten bei rund 500 Euro, während größere Systeme mit mehr Solarpanels und Batterie-Kapazität deutlich teurer sein können – etwa zwischen 1.000 - 3.000 Euro. Die höheren Anschaffungskosten relativieren sich langfristig, weil die Betriebskosten gegen Null gehen. Sonnenschein ist kostenfrei.
Kann ich komplett gasfrei campen?
Ja, das ist möglich. Auf Diesel als fossilen Brennstoff sollten Sie jedoch eher verzichten. Besser wäre eine Solaranlage, die jedoch wetterabhängig ist. Eine Brennstoffzelle liefert sicher Energie, allerdings sind die Anschaffungskosten hoch.
Ob gasfrei oder mit Flüssiggas – die richtige Energielösung hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Reisegewohnheiten ab. PROGAS unterstützt Sie mit kompetenter Beratung und hochwertigem Flüssiggas für ein sorgenfreies Camping-Erlebnis!
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