Gasflasche vereist – Ursache & Maßnahmen

Warum vereist meine Gasflasche? Das fragen sich Nutzerinnen und Nutzer eines Gasbrenners immer mal wieder. Etwa beim Abbrennen von Unkraut oder beim Verschweißen von Dachplanen. 

Erst brutzelt es vielversprechend auf dem Gasgrill – und dann erlöschen plötzlich die Flammen: Die Gasflasche ist gefroren und der Grill funktioniert nicht mehr. Das passiert schon mal. Vornehmlich beim Grillen im Winter, aber auch an lauen Sommerabenden kann sich eine Eisschicht auf den Gasflaschen bilden. Wir erklären, wie es dazu kommt und was Sie tun können, damit die Barbecue-Küche nicht plötzlich kalt wird.

Warum vereist eine Gasflasche?

Dahinter stecken die physikalischen Eigenschaften des Flüssiggases: Während es sich in der Flasche größtenteils im flüssigen Zustand befindet, steht über der Flüssigkeit eine gasförmige Menge. Strömt dieses nun durchs Ventil, verdampft zugleich weiteres Gas aus der so genannten Flüssigphase. Für diesen Umwandlungsprozess ist Wärme nötig, die das Gas aus seiner nächsten Umgebung – in diesem Fall den Wänden der Gasflasche – zieht. Die Flasche kühlt dabei ab und auf der Außenseite bildet sich Kondenswasser. Verbrennt nun der Grill schneller Gas als die Flasche liefern kann, sinkt die Flaschentemperatur unter den Gefrierpunkt. Das Kondenswasser verwandelt sich dann in eine Eisschicht. Ist die Temperatur sehr niedrig, kann das flüssige Gas in der Flasche nicht mehr genug Wärme ziehen, um sich in den gasförmigen Zustand zu verwandeln. Dann reduziert sich die Gasentnahme oder stoppt sogar ganz – und der Ofen ist im wahrsten Sinn des Wortes aus.

Ganz klar beeinflussen natürlich die Außentemperaturen ebenfalls den Zustand einer Gasflasche: Je kälter es ist, desto wahrscheinlicher kann sich eine Eisschicht bilden. Allerdings kommt es auch durchaus vor, dass es Sommer ist, wenn die Gasflasche vereist. Zudem kann die Flasche schneller vereisen, wenn sie nur noch wenig Gas enthält. Dadurch reduziert sich die Kontaktfläche von flüssigem Gas und der Außenwand der Gasflasche immer weiter und die Wärmeaufnahme wird weiter reduziert. Weiterhin lässt der Druck im Inneren nach, wodurch das Gas langsamer zum Verbrauchsgerät nachströmt.

Wann gefriert Propangas?

Vielen, die im Winter bei Minusgraden grillen möchten, stellt sich diese Frage. Hier besteht absolut kein Grund zur Sorge, denn das passiert in unseren Breiten nicht. Das Gas gefriert nämlich erst ab einer Temperatur von minus 42 Grad. Dem knackig-winterlichen Barbecue steht es also nicht im Weg.

Was tun bei einer vereisten Gasflasche?

Ist eine Gasflasche vereist, bedeutet das nicht automatisch das Ende des Grillvergnügens. Es gibt zum Glück Möglichkeiten, um das Problem zügig zu beheben. Zudem können Sie Vorkehrungen treffen, damit die Gasflasche in Zukunft gar nicht mehr gefriert.

Akute Maßnahmen im Falle des Vereisens

Zwei Kniffe helfen Ihnen, schnell weiterzugrillen:

• Stellen Sie die Flasche aufrecht in ein lauwarmes Wasserbad, bis sich die Eisschicht auflöst.
• Alternativ können Sie eine Ersatzflasche anschließen. Denken Sie daran, beim Austausch der Flaschen immer das Ventil zu schließen.
  
  

Wenn es der Platz in Ihrem Grillgerät zulässt nutzen Sie zukünftig die nächst größere Flaschengröße: Tauschen Sie Ihre 5-kg-Flasche zum Beispiel gegen die praktische Gasflasche mit 8 kg Fassungsvermögen.

Was Sie dagegen niemals tun dürfen:

• Das Eis von der Flasche abschlagen.
• Die Gasflasche stark erwärmen. Hier könnte ein Überdruck entstehen und Gas austreten.
• Die Gasflasche hinlegen, um noch an die letzten Reste von flüssigem Gas zu kommen. Die Flasche muss bei der Gasentnahme immer aufrecht stehen, da der Druckminderer nur für die gasförmige Phase des Flüssiggases ausgerichtet ist, das in der Flasche entsteht.
• Den Gasgrill samt Gasflaschen im Haus aufstellen, weil es dort wärmer ist. Ausnahme: Die Anlage ist dafür tatsächlich ausgelegt.

Vorbeugende Maßnahmen gegen das Vereisen

Sie möchten entspannt grillen und ein Gefrieren der Gasflasche von vorneherein ausschließen? Mit diesen Tipps beugen Sie vor:

Stellen Sie sicher, dass die Füllmenge der Flasche der Leistung ihres Gasgrills entspricht. Setzen Sie möglichst volle Flaschen ein. Je höher der Füllstand einer Flasche ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass die Gasflasche vereist. Am besten verwenden Sie größere Gasflaschen, weil diese mehr Gas liefern können. Oft hilft es schon, wenn Sie eine 5-Kilogramm-Flasche durch ein 8- oder 11-Kilogramm-Modell ersetzen. Im Handel finden Sie Gasflaschenarten und -größen zwischen 2 und 33 Kilogramm; sie sind als Pfand- oder Nutzungsflaschen erhältlich.

Lagern Sie Gasflasche und Druckminderer direkt im Grillwagen. So erhalten diese automatisch Wärme vom Grill. Besonders eignen sich dafür handliche 8-Kilogramm-Flaschen aus Leichtstahl wie die Grillgasflasche „Meatlover“ von PROGAS. Mit ihrer Größe liegt sie genau zwischen den 5- und 11-kg-Gasflaschen.

Nicht ganz einfach, aber möglich: Falls eine Gasflasche allein den Gasbedarf Ihres Grills nicht ausreichend decken kann, können Sie auch mehrere Flaschen der gleichen Art parallel schalten.

Artikel veröffentlicht am: 23.12.2022
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