Gaskamin mit Flüssiggas aus der Gasflasche

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Gemütlichkeit auf Knopfdruck, wohlige Wärme in wenigen Sekunden. Das verspricht und hält ein Gaskamin. Möchten Sie sich ein solches Gerät anschaffen, geht das ohne große Umbauten. Und Sie brauchen noch nicht einmal einen Flüssiggastank – es gibt auch Gaskamine mit Gasflaschen.

Kein Brennholz mehr und damit auch kein lästiges Hacken von Kleinholz: Ein Gaskamin ist die bequeme Variante für alle, die besonders angenehme Wärme in ihre Wohnräume holen möchten. Bei einem klassischen Gaskamin sind die Flammen Teil der Show – im Gegensatz zum Gasofen, bei dem es rein um die Wärme geht. Dort findet der Brennvorgang im Verborgenen statt. Der Gaskamin setzt das Feuer in Szene, oft hinter einer Glasscheibe. Wer keinen fest eingebauten Kamin besitzt, für den ist diese Art des Kamins eine Alternative. Erst recht, wenn er mit Gasflaschen betrieben wird.

Einsatzzwecke für den Gaskaminofen mit Gasflaschen

Bei Gaskaminen gibt es eine riesige Modellvielfalt. Je nach Einsatzzweck finden Sie im Fachhandel das für Ihre Raumsituation passende Modell. Die unterschiedlichen Varianten erläutern wir Ihnen im Folgenden im Detail.

Bauarten und Unterschiede von Gaskaminen

Vom fest installierten Designermodell in Kaminsims-Optik über schmale Modelle, die gleichzeitig als Raumteiler dienen, bis hin zu beweglichen Kaminöfen: Gaskamine für das Haus oder die Wohnung lassen sich oft sowohl mit Gas aus dem Tank als auch mit einer Gasflasche betreiben. Fachbetriebe richten die Modelle nach Ihren Wünschen ein – sie schließen sie entweder an eine Flüssiggasanlage an oder schaffen die Anschlussmöglichkeit für eine Flasche. Es gibt aber auch Modelle, die nur für den Betrieb mit Gasflaschen ausgelegt sind. Hier schließen Sie ohne weitere technische Vorkenntnisse direkt die Flasche an und los geht’s!

Gaskamine und Gasheizungen im Vorzelt oder beim Camping

Camping, das ist heute ein ganzjähriges Vergnügen. Vom Herbst über den Winter bis hin in den Frühling ist dafür allerdings eine Gasheizung ratsam. Mobile Heizungen, gespeist von einer Gasflasche, gibt es als reine Heizung – hier verbrennt das Gas im Verborgenen – oder aber als Gaskamin, bei dem Sie auch den Anblick der offenen Flamme genießen können. Auf dem Markt sind zum Beispiel Kamine, die hinter dem eigentlichen Kamin einen Standplatz für eine 11-kg-Gasflasche besitzen. So können Sie dieselben Flaschen benutzen wie fürs Kochen oder Grillen.

Gaskamine outdoor

Moderne Gaskamin-Varianten in ansprechendem Design sind ein echter Hingucker – sie sind deshalb zum Beispiel oft in der Außengastronomie im Einsatz. In einem Glaskasten lodert eine Flamme windgeschützt und spendet dabei auch noch Wärme – damit geht der laue Sommerabend in die Verlängerung. Weswegen sie auch privat, im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon als Terrassenstrahler mit Gasflasche beliebt sind. Die Gasflasche steht in einem stabilen Unterschrank unter der Brennkammer und verschwindet so aus dem Blickfeld.

 

Flammen von Gaskamin

Auch ein solcher feststehender Gaskamin lässt sich mit einer Gasflasche betreiben.


Gaskamin drinnen mit und ohne Schornstein betreiben

Die dritte Variante ist der Gaskamin fürs Haus oder die Wohnung. Auch hier gibt es Modelle, die an der Flasche hängen. Beachten Sie, dass Sie in Ihren Wohnräumen nur maximal eine 11-kg-Gasflasche lagern dürfen. Der Nachschub muss also draußen bleiben.

Wer im Haus einen Gaskamin nachrüstet, fragt sich oft, ob dafür ein Schornstein nötig ist. Anders als bei einem offenen Holzkamin können Sie einen Gaskamin indoor ohne Schornstein betreiben.

Funktionsprinzip eines Gaskaminofens

Bei Knopfdruck Flamme: Während Sie einen Holzofen mühsam entzünden müssen, geht das beim Gaskamin – ob mit oder ohne Gasflasche – ganz bequem. Meist ist eine Piezo-Zündung eingebaut. Mechanischer Druck erzeugt dabei Elektrizität. Ein kleiner Funke entsteht, er entzündet das Gas. Diesen Vorgang starten Sie mit einem Knopf am Gerät. Bei manchen Gaskaminen ist das sogar übers Smart Home per Smartphone-App möglich. Auch das Flammenbild lässt sich oft genau einstellen. Durch den dosierten Einsatz von Zuluft erscheint die Flamme nicht blau wie bei einer Gasheizung, sondern sie sieht schon nach kurzer Zeit aus wie die eines Holzfeuers. Künstliche, nicht brennbare Holzscheite oder Glutnester machen die Illusion perfekt. Bei manchen Modellen können Sie zudem wie bei einer Heizung die gewünschte Ziel-Temperatur des Raumes eingeben, so dass der Gaskamin automatisch herunterregelt, wenn die Temperatur erreicht wird und erst dann wieder heizt, wenn die Wärme zurückgegangen ist.

Brennstoff: Flüssiggas oder Bioethanol – der Unterschied

Neben den Gaskaminöfen mit Flüssiggas aus Gasflasche oder Tank gibt es auch welche, die mit Ethanol oder Bioethanol (Alkohol) laufen. Der Brennstoff wird flüssig in eine Brennwanne gefüllt oder als Gel oder Paste in Dosen im Kamin platziert. Hersteller werben damit, dass die Geräte zum Teil gar keinen Abzug benötigen. Das beim Verbrennen von Ethanol entstehende CO2 strömt in den Raum. Deshalb sollten Sie auf eine gute Belüftung achten. Zudem kann Ethanol mit Luft schon ab 21 Grad Celsius ein leicht entzündliches Gemisch bilden. Die Stiftung Warentest mahnt deshalb zur Vorsicht – und warnt, dass die Dämpfe mitunter sogar krebserregendes Formaldehyd enthalten können. Zudem ist Bioethanol nicht ganz günstig. Ofenhersteller haben berechnet, dass es im Vergleich zum Gaskamin drei- bis viermal so teuer ist, einen Ethanolkamin zu betreiben. Oft haben diese deshalb eine reduzierte Heizleistung und sind eher fürs Auge gedacht.

Einbau, Installation und Kosten

Wie teuer ist es, sich einen Gaskamin zuzulegen? Die Preisspanne für mobile Geräte beginnt schon bei 200 Euro für einfache Modelle. Für mobile Designer-Gaskamine muss man aber 2.000 Euro oder sogar mehr ausgeben.  

Fest eingebaute Kamine sind kaum unter 2.000 Euro zu haben, je nach Design und Größe geht die Preisspanne hier bis über 5.000 Euro – nur für das Gerät, wohlgemerkt. Für den Einbau und den Anschluss müssen Sie mit zusätzlichen Kosten rechnen. Und auch für das Abgasrohr nach draußen müssen Sie Geld einplanen. Bedenken Sie: Nur ein Fachmann sollte den Gaskamin installieren.

Auswahl der richtigen Gasflasche für Gaskamine

Für den Gaskamin eignen sich in der Regel Gasflaschen mit 5 kg, 8 kg oder 11 kg Füllung. Wie bereits erwähnt, ist beim Einsatz in den eigenen vier Wänden die 11-kg-Größe schon aus gesetzlichen Gründen das Limit. Draußen könnte es theoretisch natürlich auch eine 33-kg-Kilo-Flasche sein. Doch die meisten mobilen Gaskamine besitzen einen Schrank oder eine Halterung aus Metall für die Gasflasche. Und dort lässt sich maximal die 11-kg-Version verstauen. Die hält übrigens eine ganze Weile: Ofenhersteller rechnen vor, dass sich damit ca. 25 Stunden lang heizen lässt. Bei täglich drei Stunden langen Kaminabenden also mehr als acht Tage lang. Welche Gasflaschenarten es gibt, erfahren Sie in unserer Übersicht.

Eine Gasflasche aus Stahl oder Alu besitzt in der Regel ein Standard-Ventil, an das die handelsüblichen Druckregler und Schläuche zum Anschluss eines Gaskamins problemlos passen. Wie Sie eine Gasflasche sicher anschließen, zeigen wir Ihnen im Video. 

 

Vor- und Nachteile von Gaskaminen auf einen Blick

Vorteile

  • Flüssiggas verbrennt sauber – kaum Ruß oder Asche
  • Flüssiggas ist nahezu überall einsetzbar
  • Betrieb mit Gasflaschen möglich
  • Kamin ist komfortabel: Er braucht nicht bestückt zu werden und lässt sich per Knopfdruck entzünden
  • Flammenbild und Leistung lassen sich meist einstellen, z.B. per Smart Home
  • Vielfältigste Modelle sind auf dem Markt
  • Sie sparen Platz – kein Holzlager nötig

 

Nachteile

  • Gasflaschen bieten begrenzten Vorrat
  • Keine typischen Flammengeräusche und Holzgeruch
  • Flüssiggas ist ein fossiler Brennstoff


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Stand der Preise: Februar 2024
Artikel veröffentlicht am: 02.05.2022
Fotos: Sascha Kreklau, MarinaGrigorivna/Shutterstock.com

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