Eisemann & Bähr sichert mit Flüssiggas die Produktion

Am Rande des Schwarzwaldes betreibt Marc Bähr einen Spezialbetrieb für Oberflächentechnik und -veredelung – ein energieintensives Unterfangen.

Die schwere Metalltür öffnet sich und heiße Luft strömt in die Werkstatt. „Hier wird sogar im Winter in kurzen Hosen und T-Shirt gearbeitet“, sagt Marc Bähr. Dass es in der Pulverbeschichtung der Eisemann & Bähr GmbH & Co. KG in Villingen-Schwenningen heiß hergeht, liegt am Einbrennofen. „Wir erwärmen darin Stahl und Aluminium auf 200 Grad Celsius“, erklärt der Geschäftsführer. Gerade noch hat ein Mitarbeiter Farbe in Pulverform mit einer Lackierpistole auf die Zähne von Pflugmaschinen und Abrisswerkzeugen aufgetragen. Im mit Flüssiggas betriebenen Einbrennofen verwandelt sich die samtige Schicht in glatten Lack. Das Metall funkelt anschließend wie Chromfelgen am ersten Tag. „Die Farbschicht schützt die Werkzeuge vor Rost und macht dabei ordentlich was her“, so der Inhaber. 

Das Familienunternehmen Eisemann Baehr GmbH Co. KG arbeitet seit 70 Jahren in der energieintensiven Oberflaechentechnik seit letztem Jahr unterstuetzt durch Fluessiggas
Hitze strömt in die Werkstatt als die Türen des Flüssiggas-betriebenem Einbrennofens sich öffnen.

Seit knapp 70 Jahren hat sich das Familienunternehmen im Südwesten Baden-Württembergs auf Beschichtungen und Lackierungen spezialisiert und erfüllt Kundenaufträge ganz unterschiedlicher Branchen: aus der Automobilindustrie etwa, der Landwirtschaft oder Haustechnik. Marc Bähr leitet die Geschäfte in dritter Generation und hat seine 17 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dabei auch sicher durch die letzten Jahre geführt, eine Zeit, die von starken Veränderungen geprägt war.

 

Gasmangellage - Was nun?

Vergangenes Jahr bekam er Post von den Behörden: Weil seine Firma zu den energieintensiven Betrieben zählt, war er zum Sparen aufgerufen. Man könne nicht ausschließen, in Deutschland in eine Gasmangellage zu rutschen. „Unser Bedarf liegt bei 600.000 Kilowattstunden jährlich. Für den Betrieb unserer Anlagen sind wir darauf angewiesen“, sagt Inhaber Marc Bähr. Der drohende Versorgungsengpass brachte ihn dazu seine Energieversorgung zu überdenken. Was also waren die Alternativen zu seinem bisherigen Energieträger? Erdöl war, ähnlich wie Erdgas, hinsichtlich der künftigen Verfügbarkeit und Preisentwicklung riskant. Strom: zu teuer und unzuverlässig. „Versorgungssicherheit hatte bei meinen Überlegungen oberste Priorität.“. Und so entschied er sich für Flüssiggas.

 

Energieintensives Unterfangen

Der höchste Energiebedarf bei Eisemann & Bähr fließt in die Lackiererei. Die Pulverbeschichtung mit ihrem Hochleistungsofen macht den Löwenanteil aus. Auch andere Abteilungen sind abhängig von einem beständigen Zustrom von Propan, dem Hauptbestandteil von Flüssiggas. Dazu gehören zwei etwa 20 Quadratmeter große Lackierkabinen. Im Vorraum stehen Lackeimer, der Geruch von Lösungsmittel hängt in der Luft. Für den erforderlichen Farbton sorgt gleich an Ort und Stelle eine Mischvorrichtung. Lautsprecher-Abdeckungen für Sportwagen der Luxusklasse liegen, noch silbern schimmernd und gleichmäßig angeordnet, auf einer Arbeitsfläche. Ein Mitarbeiter schlüpft in einer der Kabinen in einen Schutzanzug und rückt seine Atemmaske zurecht. Es dauert nur wenige Augenblicke, dann er hat die Abdeckungen gleichmäßig mit schwarzem Lack aus der Farbpistole überzogen. Kurz darauf ist die Oberfläche, die sich zuvor noch rau und kratzig angefühlt hatte, glatt und geschmeidig. „Die Beschichtung sieht nicht nur elegant aus, sondern hat auch partikelabweisende Eigenschaften“, erklärt Marc Bähr. „Sie verhindert, dass sich Sonnencreme, Haargel oder Schmutz von den Händen auf der Abdeckung festsetzt.“

Das Heizen der zwei Betriebsstätten macht bei Eisemann & Bähr dagegen nur einen geringen Anteil des gesamten Energieverbrauchs aus. Ein mit Flüssiggas betriebenes Blockheizkraftwerk in einem Nebenraum, dass sowohl Strom als auch Wärme erzeugen kann, deckt die Grundlast. Zwei Flüssiggas-Tanks von PROGAS mit jeweils 6.400 Liter Fassungsvermögen sorgen dafür, dass die Energie jegliche Belange des Betriebs deckt. Von den Tanks gelangt das Flüssiggas in einen Verdampfer, der das Propan in einen gasförmigen Aggregatszustand versetzt und zu den jeweiligen Abnahmestellen der Betriebsstätten transportiert, wo Brenner es für die Oberflächenbehandlung auf Temperatur bringen.

 

Zum Jahreswechsel 2022/23 wurde bereits ein oberirdischer Flüssiggas-Tank in Betrieb genommen, um den Wechsel des Energieträgers zu vollziehen. Einen zweiten erdgedeckten Behälter hat der Geschäftsleiter erst jüngst aktiviert. „Bereits jetzt zeigen die Zahlen, dass die Umstellung unsere Energiekosten gesenkt hat“, sagt er. Um wie viel genau lässt sich erst nach Ablauf des Geschäftsjahres sagen.

Dass PROGAS ausschließlich klimaneutralisiertes Flüssiggas anbietet, floss in die Entscheidung der Energieversorgung mit ein. Auf dem Dach seiner Firma hat Marc Bähr auch eine Photovoltaik-Anlage installiert. „Find ich natürlich gut“, sagt der Firmenchef zum Abschluss und fährt in seinem E-Auto davon.

Mit einem zweiten erdgedeckten Flüssiggastank ist die Produktion von Eisemann und Bähr künftig abgesichert.
Firmenchef Marc Baehr vor einem von insgesamt zwei Fluessiggastanks. Quader aus Stein dienen als Anfahrschutz und schuetzen den oberirdischen Tank

Artikel veröffentlicht am: 15.12.2023

Bilder: Wolfram Scheible

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