So funktioniert das Sicherheitsabsperrventil am Flüssiggastank

Lesezeit: 3 Minuten

Mit Flüssiggas heizen Sie nicht nur effizient und umweltschonend, sondern auch sicher. Rund um den Flüssiggastank gibt es viele Sicherheits-Vorkehrungen. Eine davon ist das Sicherheitsabsperrventil, kurz OPSO.

Wie alle Bausteine der Anlagen-Sicherheit gilt auch beim Sicherheitsabsperrventil eines Flüssiggastanks: Wenn es nicht zum Einsatz kommt, ist das natürlich das Allerbeste. Aber dass es vorhanden ist, lässt Sie sicher schlafen. Doch wozu genau ist das Ventil da und wie macht es im unwahrscheinlichen Falle eines Falles seinen Job? Wie so oft steckt kluge Technik dahinter.

Zu finden ist dieses Ventil am Ausgang des roten Druckreglers – dort, wo die Verbrauchsleitung vom Tank aus Richtung Haus führt. Einen ersten Hinweis auf seine Funktionsweise gibt schon der englische Name: Over-Pressure Shut-Off, kurz OPSO. Das bedeutet auf Deutsch: Überdruck-Abschaltung. Herrscht im Flüssiggastank ein zu hoher Druck, dann sorgt das Ventil dafür, dass kein Gas mehr durch die Verbrauchsleitung fließen kann.

OPSO kann bei Hitze oder Fremdkörper ansprechen

Flüssiggas ist nur im Tank flüssig – dazu herrscht innen ein Druck zwischen 5 und 10 bar. Über der Flüssigkeit liegt ein Teil des Gases jedoch permanent in gasförmigem Zustand vor und fließt von hier in den Druckregler. Werden Regler und Gasleitung von der Sonne erwärmt und verbrauchen Sie in diesem Moment kein Gas, so steigt der Druck in der Leitung geringfügig. Dann kann es passieren, dass das OPSO anspricht. Damit es rechtzeitig auslöst, ist es bewusst relativ empfindlich eingestellt. Deshalb ist manchmal auch ein kleiner Fremdkörper für einen Einsatz des Ventils verantwortlich – etwa, wenn ein Sandkorn in den Druckregler gelangt ist.

sicherheitsabsperrventil gas opso bild

Querschnitt durch ein Sicherheitsabsperrventil: Federn und Membranen wirken zusammen – und leiten Gas im Notfall nach oben ab.

Funktion des OPSO: Feder gegen Membran

Und so funktioniert das OPSO: Aus Richtung des Druckreglers strömt das Flüssiggas im Inneren gegen eine Membran. Auf diese wirkt von hinten eine Feder und baut einen Gegendruck auf. Das Gas strömt im üblichen Druckbereich problemlos durch eine Öffnung. Ist der Druck jedoch zu groß, dann wird die Feder weiter zusammengedrückt als üblich und löst einen Mechanismus aus, der die Gasleitung abriegelt. Außerdem ist das Sicherheits-Absperrventil so gebaut, dass eine rote Markierung in das Sichtfenster ganz oben am Ventil geschoben wird. So sehen Sie von außen, wenn es ausgelöst hat.

OPSO zurücksetzen: Nur durch den Fachmann!

Hat das OPSO die Gaszufuhr unterbrochen, so ist ein Fachbetrieb gefragt. Ein Fachmann für Sanitär-Heizung-Klima sollte sich die Flüssiggas-Versorgungsanlage jetzt ganz genau anschauen. Er kann der Ursache für die Störung auf den Grund gehen.  

Diese muss der Experte dann zunächst beheben – zum Beispiel, indem er die blockierte Entlüftungsleitung reinigt. Dann muss er das OPSO entsperren. Dazu schließt er das Gasentnahmeventil am Tank und die Hauptabsperreinrichtung am Haus. Dann löst er die Anschlüsse der Gasleitung zu beiden Seiten des Reglers. Damit ist der Regler drucklos. Nun kann der Experte den Regler wieder an die Leitung anschließen und das OPSO entriegeln.  

Häufig ist die Anzeige des OPSO unter einer Kunststoffkappe verborgen. Diese schraubt der Fachmann ab, so dass die darunter liegende Spindel freiliegt. Daran zieht er, bis sie einrastet. Nach dem Wiederaufschrauben der Kappe ist die rote Markierung nicht mehr zu sehen, bei manchen Modellen ist sogar eine grüne Markierung sichtbar. Das OPSO ist nun entriegelt! Jetzt kann der Handwerker über das Gasentnahmeventil wieder Druck auf die Leitung geben – aber behutsam, damit kein Druckstoß entsteht und das OPSO nicht direkt wieder blockiert. Alle zuvor gelösten Verbindungen sollten auf Dichtheit geprüft werden.

Artikel veröffentlicht am: 11.04.2022
Fotos: PROGAS/GOK

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