So funktioniert der Inhaltsanzeiger am Gastank

Lesezeit: 4 Minuten

Wie viel Gas ist noch im Tank? Das zeigt Ihnen ein wichtiger Bestandteil der Flüssiggasanlage – der Inhaltsanzeiger, auch Füllstandsanzeige genannt. Wir erklären, wie das Bauteil funktioniert.

Gewusst wo: Im Bereich der Armaturen eines Flüssiggastanks können Sie meist schnell erkennen, wie viel Gas noch im Inneren lagert. Dafür ist auf jedem Tank ein Inhaltsanzeiger (oder auch: Füllstandsanzeige) verbaut. Er dient dazu, den Füllstand des Gastanks zu messen. Sie finden den Inhaltsanzeiger am Rand des Armaturenbereichs. Wo genau, das zeigen wir Ihnen im Artikel zum Aufbau der Flüssiggasanlage. Er zeigt auf einer Skala Werte zwischen 0 und 100 Prozent an. Sehen Sie eine Skala, die Werte in Bar anzeigt, handelt es sich um die Anzeige am Gasentnahmeventil.

Doch wie funktioniert der Inhaltsanzeiger? Das hängt davon ab, welche Bauart Teil Ihrer Flüssiggasanlage ist.


inhaltsanzeiger gastank oben bild

Oberer Teil des mechanischen Inhaltsanzeigers eines Gastanks mit Skala. Diese sitzt an der Oberseite des Tanks.

Mechanischer Inhaltsanzeiger

Am häufigsten wird in Flüssiggastanks noch immer der bewährte und zuverlässige mechanische Inhaltsanzeiger eingebaut. Von der Skala aus führt dabei ein Rohr senkrecht ins Innere des Tanks. In diesem Rohr befindet sich eine Welle aus Metall, die ganz unten über eine Verzahnung mit einem eher waagerecht liegenden Stab verbunden ist. An dessen Ende sitzt meist ein Kunststoffteil, der so genannte Schwimmer. Hier beginnt die Meldekette. Der Schwimmer treibt oben auf dem Flüssiggas. Sinkt nun der Pegel des Flüssiggases im Tank, dann sinkt auch der Schwimmer weiter nach unten. Diese Bewegung wird über den Stab, die Verzahnung und die Welle nach oben weitergegeben. Über einen Magneten wird die Bewegung berührungslos in das klitzekleine Rücken des Zeigers umgesetzt, der so auf der kreisrunden Skala den Füllstand anzeigt – und beim Verbrauch des Flüssiggases weiter Richtung 0 wandert.

inhaltsanzeiger gastank unten bild

Unterer Teil des mechansichen Inhaltsanazeigers mit Schwimmer (unten rechts).

Warum ist beim Inhaltsanzeiger die Zahl 85 rot?

Auf der analogen Skala der Füllstandsanzeige ist die Zahl 85 rot eingefärbt oder ein Bereich um diesen Messwert herum ist rot markiert. Das soll den maximalen Füllstand des Tanks hervorheben. Ihr Flüssiggas-Lieferant wird Ihren Tank nie zu mehr als 85 Prozent befüllen. Es bleibt ein Puffer von 15 Prozent des Volumens. Der Grund: Bei Wärme dehnen sich Flüssigkeiten und Gase aus. Erwärmt sich ihr Flüssiggastank mitsamt seinem Inhalt also zum Beispiel im Sommer stark, dann ist dieser Spielraum nötig.

Mechanisch und elektronisch: Kombinierter Inhaltsanzeiger

Es besteht die Möglichkeit, den standardmäßig verbauten Inhaltsanzeiger elektronisch zu ergänzen. Dabei ersetzt ein neues Bauteil die außerhalb des Tanks liegende Skala. Es ist ein Sensor, der die mechanischen Bewegungen des Schwimmers und der Welle in ein digitales Signal umwandelt. Ein Display zeigt dann den Füllstand an. Von bestimmten Modulen kann der Füllstand zudem über Funk übertragen werden – beispielsweise direkt an den Gasversorger. Der wiederum kann dann reagieren, wenn ein bestimmter Füllstand unterschritten ist, und einen Lkw mit Gas-Nachschub auf die Reise schicken. Häufiger ist das elektronische Modul allerdings ins heimische WLAN eingebunden. Per Smartphone, Tablet oder Computer kann der Besitzer des Gastanks dann den Füllstand kontrollieren. Der große Vorteil, gerade wenn die Witterung ungemütlich ist: Wie viel Gas noch im Tank ist, lässt sich bequem auf dem Sofa nachschauen, ohne den Tank draußen aufsuchen zu müssen.

Vollelektronischer Inhaltsanzeiger

Bei dieser Art der Füllstandsanzeige ist gar kein mechanischer Schwimmer mehr im Flüssiggas-Tank verbaut. Sensoren erfassen den Füllstand des Gases komplett elektronisch. Sie können sogar erkennen, wie viel Gas in flüssiger Form und wie viel in gasförmiger Form noch im Tank ist. Dazu kommt unter anderem eine Ultraschall-Messung zum Einsatz. Diese technische Lösung ist vor allem etwas für gewerbliche Nutzer, die sehr genaue Angaben über ihre Gasvorräte benötigen.

Artikel veröffentlicht am: 29.03.2021
Fotos: PROGAS/GOK

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