10 Hausbau-Tipps – Die wichtigsten Themen für Bauherren

Lesezeit: 5 Minuten

Der Hausbau ist eine Entscheidung fürs Leben – worauf sollten Bauherren achten? Wir haben 10 wichtige Hausbau-Tipps.

Viele träumen vom eigenen Einfamilienhaus. Mit etwas Geschick bei der Planung und Organisation schonen Sie nicht nur Ihre Nerven, sondern sparen auch möglichst viel Geld.

 

 

Was muss man beim Neubau alles beachten?

Von der Grundstückssuche über die Wahl des Bauträgers, Architekten oder Generalunternehmers, die Finanzierung und Förderung bis hin zur Energieversorgung – wer baut, muss schnell eine ganze Reihe von Dingen im Blick behalten. Unsere zehn Tipps fürs Bauen eines Hauses helfen Ihnen weiter.

 

1. Hausbau-Tipp: Das passende Grundstück finden

Das Grundstück ist einer der ersten Punkte, mit dem sich Bauherren bei einem Neubau beschäftigen müssen. Hier gilt: Achten Sie im Bebauungsplan auf Kriterien wie Lage und Infrastruktur. Wo befinden sich Supermarkt und die Schule – auch wenn letztgenanntes Thema vielleicht erst in Jahren aktuell werden sollte? Wie sieht es mit der Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz aus? Um später möglichst vor unliebsamen Überraschungen geschützt zu sein, sollten Sie Ihr Grundstück zudem besser nicht nur am Wochenende, sondern auch an einem Tag in der Woche besichtigen. So lässt sich zum Beispiel feststellen, wie klein oder groß das Verkehrsaufkommen an Werktagen ist.  

Sie bauen in einer bergigen Gegend? Auch dann ist ein Grundstücks-Besuch zu unterschiedlichen Zeiten besser. So sehen Sie, wann am Tag Ihr Haus bzw. Ihr Garten in der Sonne liegen wird. Die Anordnung der Zimmer können Sie dann ebenfalls entsprechend planen.

 

2. Hausbau-Tipp: Auf die richtigen Partner kommt es an

Vom Kauf des Grundstücks bis zum schlüsselfertigen Einfamilienhaus: Viele Häuslebauer in spe entscheiden sich für einen Bauträger, der all dies übernimmt – unter Umständen samt Fertighaus bzw. Musterhaus. Doch vielleicht ist für Sie die Zusammenarbeit mit einem Architekten oder Generalunternehmer interessanter? Um den richtigen Partner für Ihren Neubau zu finden, sollten Sie sich möglichst von mehreren Seiten beraten lassen und Referenzen einholen. Fragen Sie zum Beispiel im Bekanntenkreis nach Tipps und suchen Sie nach Blogs und Bewertungen im Internet. Entscheiden Sie nicht schnell sondern vergleichen Sie auf jeden Fall Angebote von mehreren Firmen. Und behalten Sie im Hinterkopf: Die günstigste Baufirma ist wahrscheinlich nicht besser als andere Kandidaten.

Natürlich können Sie sich auch selbst um den Bau Ihres Hauses kümmern. Dann ist die Gestaltungsfreiheit größer – besonders im Vergleich zu einem Musterhaus. Allerdings müssen Sie dann auch die Handwerker aussuchen und im Blick behalten, ob sie ihre Arbeit richtig machen. Um sich abzusichern und Ärger zu vermeiden, sollten sie besser mit jedem beteiligten Fachbetrieb Verträge abschließen.

Sind Sie kein Experte, ist es oft schwierig, die Bauausführung einzuschätzen. Holen Sie sich deshalb besser einen Berater – einen unabhängigen Bausachverständigen – an die Seite. Er überwacht den Baufortschritt und weist auf etwaige Mängel hin. Das macht er nicht ohne Bezahlung, doch das Beheben baulicher Fehler kostet Sie später wesentlich mehr Geld. Dennoch sollten auch Sie selbst auf der Baustelle nach dem Rechten sehen und im Austausch mit dem Bauleiter bleiben.

Apropos Partner: Meist treffen Sie die Entscheidung, ein Haus zu bauen, ja nicht allein. So ein Projekt bringt automatisch Herausforderungen mit sich. Damit diese Ihre Beziehung nicht belasten, ist es wichtig, sich von Anfang an und immer wieder offen auszutauschen. So sollten Wünsche formuliert, aber auch Zuständigkeiten klar abgesprochen werden. Je besser zwischen den Partner*innen kommuniziert wird, je mehr im Vorfeld geklärt ist, desto einfacher wird es, wenn es mal irgendwo hakt. Versuchen Sie, den Hausbau als Vision Ihrer gemeinsamen Zukunft zu sehen – und gönnen Sie sich zwischendurch gemeinsam extra Auszeiten, damit es nicht zu stressig wird. 

 

3. Hausbau-Tipp: Finanzierungsangebote vergleichen

Die Finanzierung ist das A und O: Vergleichen Sie die Angebote unterschiedlicher Kreditinstitute für Ihren Neubau und achten Sie darauf, dass diese extra an Ihre Lebensplanung und finanziellen Möglichkeiten angepasst sind. Hier hilft neben der Internet-Recherche auch ein persönliches Gespräch mit einem Berater für Finanzierung. Wichtig zudem: Neben- und Zusatzkosten wie Notar-, Grundbuch- oder Bankgebühren im Blick haben – diese wirken vielleicht klein, können sich jedoch schnell summieren!  


Legen Sie zudem besser Geld für Erschließungskosten zurück: Auch Anschlüsse an Kanal, Wasser, Gas und Strom wollen bezahlt werden. Denken Sie hierbei an eine stille Reserve, denn meistens wird alles teurer als geplant.

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Ein Haus im Grünen – ein Traum, der sich schneller in die Tat umsetzen lässt, als man meint.


4. Hausbau-Tipp: Hausbauförderung prüfen besonders zum Energie-Verbrauch

Kommunen, Bundesländer und die staatliche Förderbank KfW bieten Unterstützung beim Hausbau an – in Form von zinsgünstigen Darlehen und Zuschüssen. Wenn Sie Ihren Neubau so planen, dass Ihr Haus ein Minimum an Energie verbraucht, sparen Sie nicht nur Kosten beim Heizen und beim Strom. Sie entlasten auch das Klima und profitieren von extra üppigen Fördergeldern. Informieren Sie sich möglichst frühzeitig, welche Förderung für Ihr Bauvorhaben angeboten wird – die Experten helfen Ihnen dabei

 

5. Hausbau-Tipp: Gut geplant ist halb gewonnen

Besonders wenn Sie sich gegen ein Fertighaus bzw. Musterhaus und für ein so genanntes Architektenhaus entscheiden, ist eine gute Vorbereitung entscheidend. Bauherren sollten daher ausreichend Zeit für eine detaillierte Projektplanung einkalkulieren. Nachträgliche Änderungen beim Bauen bedeuten nicht nur Ärger und Verzögerung, sie können auch richtig teuer werden.   

Damit Sie nach Jahren noch Freude an Ihrem Haus haben, sollten Sie sich also bereits beim Entwurf des Grundrisses überlegen: Wie möchten Sie die Räume später nutzen, wo möchten Sie Fenster haben und zum Beispiel den Blick in den Garten genießen und wie möchten Sie Ihren Keller genau nutzen? Spielt sich Ihr Familienleben viel in der Küche ab? Dann sollte diese besser nicht zu klein sein. Auch über die richtige Lage des Wohnzimmers sollten Sie sich Gedanken machen: Zu welcher Zeit am Tag halten Sie sich dort für gewöhnlich am meisten auf? Wenn Sie es am späten Nachmittag gern sonnig haben, sollten Sie Ihre Fenster nach Südwesten ausrichten. Ähnliches gilt für den Garten. Und wie sieht es mit dem Dach aus? Ein Pultdach bietet zum Beispiel keinen Platz für Stauraum – Sattel- und Mansarddächer schon.  Auch wer sich vorstellen kann, im Laufe der Zeit noch Wohnraum unter dem Giebel zu schaffen, sollte bereits bei der Planung eine entsprechende Dachform berücksichtigen.

Um im gesamten Bau-Prozess kein Thema und keine offene Frage zu vergessen, sollten Sie diese festhalten. Dafür bietet sich ein Baustellen-Tagebuch an, in dem Sie sich Notizen machen. Noch einfacher geht es mit Projektmanagement-Tools wie beispielsweise das kostenlose Trello. Das funktioniert wie eine digitale Pinnwand, auf der Sie Ideen und Fragen sammeln, Aufgaben und Zeitpläne erstellen sowie Tasks zuweisen können. So eine digitale Pinnwand bündelt alle wichtigen Infos an einem Ort – und alle Beteiligten können von überall aus darauf zugreifen.

 

6. Hausbau-Tipp: An die Energieversorgung denken

Wer ein Haus bauen möchte, plant für die Zukunft. Gestalten Sie den Neubau so, dass es einen geringen Energieverbrauch hat und Sie wenig heizen müssen. Ein Fertighaus bzw. Musterhaus zum Beispiel hat meistens dünnere Wände als ein Massivhaus und braucht daher extra Dämmung. Rein baulich gilt: Je kompakter ein Gebäude, desto weniger Angriffsfläche bietet es für Kälte Denn ob Erker oder verwinkelte Dächer – all dies sind Wärmebrücken, die Geld kosten.

Auch bei der Wahl des Energieträgers sollten Sie sich möglichst vom Gedanken der Zukunftsfähigkeit leiten lassen. Setzen Sie beim Heizen auf erneuerbare Energien oder emissionsarme fossile Brennstoffe wie Flüssiggas, um das Klima zu schonen. Damit wird nicht nur Ihr CO2-Fußabdruck kleiner, sondern Sie machen sich zugleich unabhängig von Versorgungsnetzen.

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Die Wahl der richtigen Heizenergie ist entscheidend für spätere Betriebskosten.


7. Hausbau-Tipp: Bauvertrag exakt formulieren

Vertragsdokumente sind trocken – doch sorgfältige Vorbereitung erspart später viele Diskussionen und Ärger. Bevor Sie Ihre Unterschrift unter den Bauvertrag mit dem Bauträger setzen, sollten Sie einen Entwurf des Vertrags einsehen.

Der Bauvertrag enthält die konkreten Bauleistungen des beauftragten Unternehmens. Ein wichtiger Bestandteil des Vertrags ist die Bau- und Leistungsbeschreibung. Sie führt alle Einzelheiten der Bauausführung auf. Damit es später nicht zu Problemen kommt, sollte die Ausstattung vom Material bis hin zur Farbe exakt festgelegt werden. Zugleich sollte der Vertrag Angaben zu Baubeginn, Bauzeit und Termin der Endabnahme enthalten. Dann bietet er für alle Beteiligten eine verlässliche Planungsgrundlage.  

Der Zahlungsplan im Bauvertrag regelt die Überweisungen an den Bauträger. Sie erfolgen immer dann, wenn die jeweils anstehende Bau-Etappe – zum Beispiel der Rohbau – abgeschlossen ist. Um nicht schnell in Vorauszahlungs-Fallen zu geraten, sollten Sie Sicherheiten wie eine Fertigstellungsbürgschaft vereinbaren.

 

8. Hausbau-Tipp: Die Baustelle einrichten

Der Bautrupp rückt an – und auf dem Grundstück steht noch kein Bauzaun? Das ist kein Versäumnis des Bauträgers, denn für die Einrichtung der Baustelle ist in der Regel der Bauherr verantwortlich. Dazu gehören etwa die Sicherung der Baustelle, sanitäre Anlagen, aber auch der Schutz öffentlicher Versorgungsleitungen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Zugang zum Grundstück: Wie kommen schwere Baufahrzeuge gut dorthin? Muss ein Schotterbelag aufgebracht werden? Brauchen sie eine Überfahrtsgenehmigung für öffentliche Fußwege? Falls ja, wer beantragt die? All dies sollten Sie besser mit Ihrem Bauträger abstimmen. Klären sollten Sie auch, wer von Ihnen für das Anschließen des Baustroms zuständig ist. Am besten treffen Sie sich vor Ort mit dem Bauunternehmer und halten alle Vereinbarungen in einem Baustelleneinrichtungsplan fest. Dieser enthält auch eine Zeichnung des Grundstücks. So wissen Sie immer, wo etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt zu regeln ist.

 

9. Hausbau-Tipp: Eigenleistungen realistisch einschätzen

Wer handwerklich begabt ist, packt beim Hausbau gern selbst mit an, um Kosten zu sparen. Doch viele überschätzen ihr Zeitbudget oder ihr Können und verursachen dann Verzögerungen beim Bau. Dafür haftet nicht der Bauträger. Deshalb sollten Eigenleistungen möglichst erst dann ausgeführt werden, wenn die Baufirma ihre Aufgaben erledigt hat. Arbeiten wie das Verlegen von Böden oder Tapezieren lassen sich anschließend gut selbst durchführen. Auf jeden Fall aber sollte vor Baubeginn mit dem Bauträger geklärt werden, welche Eigenleistungen geplant sind.

 

10. Hausbau-Tipp: Versicherungen nicht vergessen

Das Baugerüst kippt um oder der Architekt geht pleite: Beim Bauen kann viel passieren. Um diesen Risiken zu begegnen, sollten sich Bauherren versichern. Verpflichtend ist die Bauhelfer-Versicherung: Sie schützt Menschen, die neben Ihnen und den beauftragten Firmen beim Hausbau mit anpacken. Sinnvoll ist außerdem die Bauherrenhaftpflichtversicherung: Sie übernimmt Schäden, die auf der Baustelle bei Dritten entstehen. So könnten etwa Kinder in die Baugrube stürzen oder herunterfallende Bauteile ein Auto demolieren. Für wetterbedingte Schäden kommt dagegen eine Bauleistungsversicherung auf. Sie entschädigt zudem bei Vandalismus und Diebstahl.  



Sie sehen: Wenn Sie sich im Vorfeld eines Bauprojektes möglichst gründlich mit vielen Dingen auseinandersetzen und das Wissen von Experten geschickt abgreifen, können Sie die Kosten im Rahmen halten. Sie kennen jetzt die Antwort auf die Frage:

Wie kann man beim Hausbau sparen?

Gute Planung ist alles. Suchen Sie sich den richtigen Baupartner, vergleichen Sie Finanzierungsangebote und prüfen Sie Fördermöglichkeiten, etwa durch die staatliche Förderbank KfW. Da gibt es einige. Wenn Sie dann noch auf eine effiziente Energieversorgung beim Heizen achten, halten Sie die Nebenkosten langfristig klein. Und denken Sie unbedingt an die nötigen Versicherungen für die Bauphase! 

 

Artikel zuletzt aktualisiert am: 11.05.2023
Fotos: Maridav/Shutterstock.com, Lopolo/Shutterstock.com, Photographee.eu/Shutterstock.com

 

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